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Samstag, 8. Februar 2025

He took the flowers and the colors with him.

 Nach D. sollte es nie wieder so werden. 

Ich verstehe viele Dinge nicht, die B. tut. Ich verstehe viele Dinge nicht, die ich tue. Warum ist es überhaupt so weit gekommen? 

Mittwochs abends klingelt mein Telefon. Ich liege bei M im Bett. Glückselig - kein Frustsex, keiner von uns muss Stress abbauen. Wir quatschen eine Stunde, wir lachen, wir sind uns ganz entspannt nahe. Ich schaue nach einer Stunde aufs Handy. Drei verpasste Anrufe und M sagt ich soll zurückrufen. Natürlich B. Ich rufe zurück und wir sprechen kurz. Er ist krank. 

Weniger als 24 Stunden später sitze ich im Zug. Mit Vitaminen, und Medikamenten und Zimtschnecken. Die Arbeit früher verlassen, freitags Home Office bei ihm. 

Ich verstehe B nie. Verstehe nicht woran ich bin. Verstehe nicht, wieso B bestimmte Dinge sagt und tut. Verstehe nie, worum es B eigentlich geht. Die Dinge von letzter Woche habe ich weg geblinzelt. Aber er will mir Gefühle entlocken. 

B sagt „können wir nicht einfach eine feste Beziehung führen“ oder „ich habe dir eine feste Beziehung angeboten“. Gleichzeitig sagt er, dass er letzten Sonntag noch zwei weitere Frauen nach mir gesehen hat. Er lacht dabei. 

B sagt auch „ich liebe dich.“ Wir liegen nachts im Bett. Die zweite Nacht. Nach Pflege, gesund kuscheln, kochen.  

B sagt auch „die einzige, die mich nerven darf, meldet sich nicht.“ Ah genau, da war ja was. Ich werde meiner Position als Trostpflaster sehr gerecht. Ohne es zu wollen fließen die Tränen  Zurückweisung, nicht genug sein, Unsicherheit, Kontrollverlust. B reagiert wie immer - Ungeduld, Wut, Druck. Er steht auf und geht. Ich schlafe vor Erschöpfung irgendwann ein. 

Morgens. Ich schleiche aus dem Schlafzimmer und packe meine Sachen. B. merkt das und entschuldigt sich und fragt, ob wir nicht doch noch sprechen wollen. Ich erkläre ihm grob wie ich mich fühle. Ich weine und weine und weine. B. sagt er verstehe. Aber er versteht nicht wirklich. B sagt wieder diese drei Worte. 

Ich habe das ewig nicht gefühlt. D. nahm alles mit was ich an idealistischen Gefühlen in mir hatte und aus Rationalität sowieso immer verdrängt habe. B fährt mich zum Bahnhof. „Was ist das zwischen uns?“ Ich schnaufe. Ich sage, dass er eine andere Frau liebt und ich emotional detached bin. Jetzt schnauft B. „Ich würde nicht sagen, dass ich in eine andere Frau verliebt bin.“ Das muss er auch nicht. B sagt ich sei zu emotional, um romantisch emotional detached zu sein. 

B will gewinnen. B geht es nur darum. Die Oberhand haben, die Kontrolle in unserer zwischenmenschlichen Beziehung. Mich alleine haben - aus Prinzip. Dass er sonntags, nachdem wir uns zwei Nächte gesehen haben noch zwei anderen Frauen sieht, ist irrelevant. Scheinbar. 

B. sagt alle diese Dinge. Sie sind kaum zu navigieren. Es ist nie klar, was ehrlich ist, was zweckmäßig ist. 

Und deswegen kümmere ich mich einfach um mich selber.

I add up all of the things that I want from life. There is real life and then there are books. I try to puzzle out what is real and what isn’t, what I can have and what I never will.

Mittwoch, 29. Januar 2025

"You need to get outta your head. You're killing yourself again."

"This is what you want but why? 
You coulda been just fine.


Why the hell would you hurt yourself for this?"




Freitag, 10. Januar 2025

"Niemand hat damit Probleme, wann du kommst, wann du gehst."

Ich bin nach wie vor angewidert von mir selbst.

Ich sitze im Institut nachdem ich einen weiteren sinnlosen Abend verbracht habe. Sechs Stunden Verzweiflung, Wut, Unverständnis, Frust. Minuten körperlicher Ignoranz. 

Vorher. 20 weggedrückte Anrufe. Ich erkläre, dass mir meine Zeit zu schade für sowas ist. Dass ich mich nicht wertgeschätzt fühle. Sage B. dass wir es nicht komplizierter machen müssen, als es ist. 


"Du bist mir übelst wichtig und ich verstehe die Welt nicht mehr"

"Ich will aber nichts anderes"

"Ich brauche dich"

"Ich brauche dich weil du mir gut tust"

"Ich will aber keinen unkomplizierten Sex"

"Du bist mir so wichtig"

"Ich brauche dich heute ..."


B. kann nicht verlieren. B. muss immer gewinnen. Ich steige in ein Auto um 18.30 Uhr, weil B nicht verlieren kann. Weil es um ihn geht. Nicht um mich. 

Sechs Stunden Verzweiflung, Wut, Unverständnis, Frust. Minuten körperlicher Ignoranz. 

Ich bin ein Trostpflaster und in eine zwischenmenschliche Beziehung reingeraten, die ich nicht gesucht habe. Ich kann B. nicht das geben, was er von mir möchte. 
Ein Trostpflaster zu sein, sein Ego zu pushen, mir all das anzuhören. 
B. kann mir nicht das geben, was ich von ihm möchte.
Unkomplizierten Sex, mich begehrt fühlen, einfach bisschen rumschäkern, über meine Erfahrungen mit anderen Männern mit mir lachen - selbst wenn sie ein blaues Auge beinhalten. 


Die letzte Person habe ich freundschaftlich vermutlich 2021 in mein Leben gelassen.
Mein enger Freundeskreis besteht genauso seit vielen Jahren. Das hat seine Gründe. Das war gut so. Die Grenzen waren klar. 

Donnerstag, 9. Januar 2025

"Everybody in the world is doing something without you."

Vielleicht hätte ich früher schreiben sollen - vielleicht wäre dann nicht die verrückte Frau in mir herausgekommen. 

Es ist lustig. B. vermag all die negativen Dinge an mir hervorzuholen, die niemand mehr seit D. hervorgelockt hat. Jedes ungesunde Gefühl von Nicht-Gesehen-Werden. Jede ungesunde Sehnsucht nach Aufmerksamkeit ohne sich eine echte Bindung vorstellen zu können. 

B.'s Verhalten triggert einfach zu viele meiner falschen Punkte. Der Dezember hat irgendwas in unserer zwischenmenschlichen Beziehung kaputt gemacht. Ich wusste es an einem der drei Tage in Hamburg - als ich im Bett lag. Sehr schmerzlich wurde es mir da schon bewusst, wie ein Geistesblitz.

Das hat sich nur noch weiter aufgebaut. Diese ganze Situation einfach Männer zu treffen und Sex zu haben ist sowie verrückt. B. habe ich vier Monate gesehen und wollend oder nicht baut man irgendeine Art von Beziehung zueinander auf. Das ist zu viel für mich, wenn man sich überlegt, dass ich seit Jahren eigentlich niemanden mehr an mich ranlasse. Denn das haben wir jetzt davon.

Ich bin froh, dass ich B. einfach aus meinem Leben entfernen kann, ohne, dass es irgendwas verändert. Er ist kein Teil meines privaten Umfelds, kein Teil meiner Arbeit, wohnt in einer anderen Stadt etc. Es ist einfach vorbei und das ist fein. 

Ich hätte nicht gedacht, dass ich nach D. nochmal so Verhaltensweisen an den Tag lege; bei D. hing das mit Gefühlen zusammen. Bei B. lediglich mit einem ungesunden Machtspiel in das wir uns begeben haben. Wir wollen beide die Gewinner in unserer zwischenmenschlichen Beziehung sein. Wir wollen beide die Oberhand haben. Jeder von uns will den anderen zuerst verletzen. Mit keinem der anderen Männer habe ich so eine weirde ungesunde Dynamik entwickelt. 
Ich will mich einfach nur gewollt und begehrt fühlen - Stress abbauen nach langen Tagen an denen ich irgendwie Kontrolle und Autorität besitzen muss. Und klare Grenzen. 
Jeder von Ihnen kann mir sagen, dass ich ne tolle Frau bin - aber die Grenzen müssen klar bleiben. Verhalten und Aussagen müssen zusammen passen. 

Mich widert das so an. "Du bist das schönste Geschenk dieses Jahr" an Weihnachten zu hören. Dieses Süßholzgeraspel ohne Konsistenz. Dieses unverhältnismäßige Unehrliche Gehabe. 

Ich habe sehr diplomatisch erklärt, was mich stört. B. hat sehr undiplomatisch nicht verstanden, was mein Problem ist. Das Problem sei also, dass er zu nett sei oder ich gar eifersüchtig. Ich schwieg ins Telefon. Ich wollte mich doch nie wieder auf Musiker einlassen. 


Ich bin angewidert von mir selber.