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Freitag, 29. Mai 2020

Alles nur geliehen.

"Komm, sag, dass' nicht wahr ist und nichts davon stimmt
Weil alle schon fragen, ob wir okay sind
Verrat mir dein'n Plan, ich will nur wissen wohin
Und ich noch in dein'n Armen schon neugierig bin
Wir hatten den Pakt
Dass keiner weiter ohne den anderen macht
Haben immer, immer, immer gesagt (Immer, immer, immer gesagt)
Uns alles verzieh'n


Hast mir das alles nur gelieh'n und willst es mir jetzt nehm'n
(Da-da-dau, da-da-da, da-da-dau)
Dann brauch' ich nur noch 'ne Notiz mit 'ner Anleitung für's Leben
(Da-da-dau, da-da-da, da-da-dau)
'N kleiner Zettel reicht, auf dem steht, dass du mich magst
Sowas wie 'ne Antwort auf die hundettausend Fragen, die ich hab'
(Da-da-dau, da-da-da, da-da-dau)


Fängst jeden Satz mit „Keine Ahnung“ an
Guckst immer nur nach unten, mhm
Sagst sowas wie „Ist besser so“ und „Atlantis ist versunken“
Ziemlich dunkel so weit unten
Wusste nie, dass es so tief geht
Nicht mal losgelassen, schon verschwunden"

Mittwoch, 20. Mai 2020

Mit dem letzten Satz, den du sprachst, wurde ich taub.

Die letzten Tage hatte ich etwas schlechte Laune, vor allem weil ich schlecht geschlafen hatte.
Dazu kamen noch ein paar andere Sachen, die ich zumindest teilweise wieder beheben konnte.

Die Einleitung meiner momentanen HA habe ich fertig geschrieben, und ich hoffe den Rest diese Woche beenden zu können.

Gestern habe ich noch 15 Minuten mit F. telefoniert.
Als 23 Jährige weiß und verstehe ich viele Dinge, die ich als 15 Jährige nicht fassen konnte. Ich bin froh, dass F Teil meines Lebens ist.
Er hat mich viel auf manchmal mehr oder weniger schmerzhafte Weise gelehrt und sehr stark dazu beigetragen, dass ich so bin wie ich bin.
Es gibt viele Tage, an denen er mir keine Zuneigung spiegeln kann, weil er eben ist wie er ist.
Ich sage ihm aber jedes Mal, dass ich ihn lieb habe und manchmal, so wie gestern, da sagt er, dass er mir das nur zurück geben kann. 


Ich bin auch froh über T. und J.
Mit denen habe ich die letzten Tage auch mal geschrieben und es hilft einfach immer.


Gestern war ich abends besonders nachdenklich, weil S. und ich in unserer Nachmittagsstunde über Bewusstsein und Selbstreflexion gesprochen haben und er mich fragte, wann das bei mir eingesetzt hat und ergänzte, dass er in meinem Alter noch lange nicht so weit war.
Das war tatsächlich ein ziemlich nettes Kompliment.

Ich würde sagen, dass die Trennung meiner Eltern ein so einschneidendes Erlebnis war, das viele Bewusstseins und Reflexionsprozesse angestoßen hat. Ich lief meine ganze Jugend als emotionale nachdenkliche Person mit Verlustängsten umher.
Heute bin ich so eigenständig, dass es beinahe ungesund ist. Ich fühle mich zB bei meinen Partnern nie so, als wäre das ein 100% Committment. Die Möglichkeit des sehr schmerzhaften Verlusts sorgt dafür. 


Ganz selten denke ich an D.
Dann wird mir bewusst, dass ich schon 2011 wusste, dass dieser Mann mich ins Grab bringen wird. Emotional.
Er fehlt mir, ich weiß nicht warum und ich weiß nicht als was.
Ich gab ihm nochmal eine Gelegenheit zu interagieren, aber er bleibt weiter stumm.
J. sagt, dass ich auch in Zukunft nicht weich werden soll, falls sich seine Beziehung demnächst auflöst. Den Schritt zum Blockieren schaffe ich diesmal nicht so leicht wie 2016. Obwohl ich annähernd wütend über die Verhaltensweise bin. Aber die Nummer ist gelöscht. Es fühlt sich kein bisschen besser an dadurch.

"Ich wünschte wirklich es wäre anders. Bzw. ich wäre anders.
Du hast das eben wirklich nicht verdient. Es tut mir von ganzen Herzen leid, J."

Schwer zu begreifen, dass das das Ende ist.

Freitag, 15. Mai 2020

Did you ever consider that from my point of view you're the one and only winner?

S.H und ich haben noch ganz ab und zu geschrieben,  mir vorzustellen, dass es nicht mehr da wäre, ist unerträglich.

Am Mittwoch haben M.H. und S und L und ich abends noch Bier im Büro getrunken.
Es gab etwas zu feiern und es war sooo toll mal wieder nen Bier mit ein paar Leuten zu trinken.


Anfang der Woche habe ich super viel geschafft,
ab Mittwoch dann nicht mehr so.

Ich habe zwei neue Studierende an Bord geholt für ein Projekt am Lehrstuhl und es freut mich so sehr, dass sie da vielleicht etwas Fuß fassen können.

S. sagt immer. dass er der Lehre nichts abgewinnen kann. Ich liebe einfach alles an der Uni. Ich kann einfach nur hoffen, dass ich meinen Weg dorthin gut machen werden, sonst werden mich meine Ambitionen ins Grab bringen.


Mittwoch, 6. Mai 2020

"Everything you told me. I don't need to know."

Eine aus der Bahn bringende Nachricht folgt der nächsten.
Erst mein innerliches Drama mit D.
Und heute morgen um 10, als ich gerade im Büro der Uni ankam, erhielt ich und der Rest unserer Projekt-Arbeitsgruppe die Nachricht von S.H, dass er schwer erkrankt sei.
M.B. und S. turnten gerade vor meinem Büro rum, und ich fing da schon halb an zu weinen.
S.H. hat mich als Dozent durch einen Großteil meines Studiums begleitet.
Er ist mein Mentor und meine Bezugsperson in der Arbeitsgruppe. Jede studentische Meile habe ich mit ihm erreicht. BA, Abschlussprüfungen, Stipendienbewerbung.
Er ist ein großartiger Dozent und ein noch viel großartigerer Mensch und nicht mal jetzt verliert er die Hoffnung.

Es schmerzt.
Ich konnte ihm nicht in unserer Projektgruppe antworten, sondern schrieb ihm privat, so wie L. vermutlich auch. Wir sind jetzt schon über zwei Jahre ein gutes Dreiergespann und haben ja jüngst neue Team-Mitglieder erhalten.
S. schrieb auch zurück, wir arbeiten momentan zusammen an einem Projekt und er hofft, dass ich das auch ohne ihn etwas angehen kann. Ich hoffe ich kann ihn bestmöglich unterstützen.

Nachdem M.B und S. mein Büro nach der Nachricht verließen, weinte ich erst mal auf Toilette (die Gefahr das jemand bei mir ins Büro stürmt ist einfach zu hoch, weil das tatsächlich einer der Spots-to-be bei uns in der AG ist zum Quatschen).
Danach ging ich zu S. rüber ins Büro, der ähnlich wie S.H. eine wichtige Bezugsperson in der AG geworden ist. Er weiß, dass ich einfach sehr emotional bin und dann fing ich erneut an zu weinen, als er fragte, ob ich okay sei und er eigentlich direkt die Arme für eine Umarmung geöffnet hat.
Zuvor sah er mich nur weinen, als mein Großvater 2018 starb.

Meine Arbeitsgruppe besteht für mich nicht einfach aus Arbeitskollegen für mich.
Für mich sind diese Menschen nahestehende Leute bis hin zu familiären Gefühlen.
Deswegen ist es so hart, bei jeder schlechten Nachricht, die irgendwie kommt.


T. und N. habe ich davon vorhin erzählt, im Büro zu weinen ist halt auch nicht ganz alltäglich.
Wobei ich im Februar auch ganz schön oft den Tränen nahe war unter dem ganzen Druck, dem vor allem M.H und ich ausgesetzt waren. Das ist aber sehr viel besser geworden.


Heute Nachmittag saßen M.B und ich in meinem Büro und quatschten und S. kam später noch dazu. die beiden sind ja momentan in der Lehre der ProSems tätig und ich helfe als Tutorin, es gibt also auch immer was zu besprechen. Vor allem in diesem digitalen Semester.
Aber es fühlte sich gut an, wie ein bisschen Normalität.



Die Arbeitsgruppe hat viele viele gute Nachricht erhalten die letzten Monate.
Aber es gab auch zwei, drei sehr schlechte Nachrichten, die leider und vermutlich einiges an Nachspiel mit sich ziehen, schmerzlich.

Dienstag, 5. Mai 2020

"When I find myself without a feeling, Call me with an empty mood inside. Patiently I'm waiting for the healing. Every demon takes me on a ride."

Ich hätte gerne mehr Personen in meinem Leben, mit denen es so deep ist wie mit S.
Früher war es oft mit T. so, bei jedem Vortrinken!



J. schrieb noch, dass er sich auf die nächste Aubergine freue und alle Geständnisse, die noch kommen.
D. und ich sorgen einfach für Entertainment. Haben wir zumindest.
Ich denke schon noch zu oft an ihn, weil ich mich frage, ob er an mich denkt. Und eigentlich bewege ich mich da nur im Kreis.
Zum Glück ist das dennoch relativ selten, weil ich meine Tage wieder im Büro verbringe, und dann keine Zeit für Gefühle habe.


Gestern habe ich Bojack zuende geguckt, und ich bin traurig, dass es vorbei ist.
So wie immer, wenn etwas endet, das mir ans Herz gewachsen ist.
Davor gab es noch einige Szenen mit Diane und Princess Caroline, die ich so sehr fühle.



Ich habe momentan ziemlich gute, lange, sonnige und produktive Tage.



i miss you quote | Tumblr

Montag, 4. Mai 2020

"Letzte Woche dachte ich noch: du liegst falsch!"

Sagt S.

Wir sprechen momentan viel über Sinn. Er hat früher Philosophie studiert und ist ein kluger Kopf. Ich bin ein halbwegs kluger Kopf, aber vor allem vermutlich eine verlorene Seele. Und so ergeben sich doch ziemlich gute Gespräche.

Letzte Woche sagte ich zu ihm, dass ich relativ wenig fühle. Die meiste Zeit fühle ich nichts oder: Wut. Da ich momentan nicht mehr wütend bin, weil D. sich einfach dazu entschied, mich in Ruhe zu lassen, ist es einfach okay und ich fühle relativ wenig.
Was mich also antreibt ist zum einen Wut. Zum andern meine Arbeit. Ich bin von ganzem Herzen Historikerin. Ich lebe für meine Arbeit. Ich lebe dafür, irgendwann hoffentlich meinen eigenen Lehrstuhl zu haben.
S. sagt, dass die Arbeit mich nicht antreiben dürfe, denn es müsse ja noch etwas anderes im Leben Sinn haben, bzw. Sinn ergeben.

Meistens verweise ich dann aus Spaß auf meine Vorliebe für Videospiele, was ihm aber nicht genügt. Ich kann ihm keine Alternative für meine Arbeit geben.
Heute sprachen wir wieder über Sinn und dass er am Wochenende darüber und über das, was ich sagte, nachgedacht hat. Dann sagte er "Letzte Woche dachte ich noch: du liegst falsch!" Heute aber kann er erkennen, dass mein Antrieb berechtigt ist.
Er hat jetzt seinen Dr. und hängt im akademischen Mittelbau, weil er nicht nach mehr strebt. Aber wer von uns WissenschaftlerInnen möchte für immer im akademischen Mittelbau festhängen?
Ich habe ein langfristiges Ziel, das mich antreibt. Er nach dem, was er erreicht hat, derzeit nicht. Kein greifbares.

Es gibt sicher edlere Motive als Wut und "Ihr habt nicht an mich geglaubt, Ha! - Frau Filius, ich meine auch SIE!!", um Karriere machen zu wollen. Und Karriere machen zu wollen, um am Leben zu bleiben.

Aber das ist mein Sinn. Ich denke das genügt.


Wir reden über viele Dinge momentan, mehr noch als vor dem Weltuntergang und das finde ich großartig.

Mit Chef habe ich heute Vormittag den VL Podcast aufgenommen. Danach habe ich was für meine Seminararbeit gemacht und zahlreiche Emails von Studierenden bearbeitet.
Jetzt noch Seminararbeit, Kram lesen und später dann das langersehnte Finale von Bojack Horseman gucken. 

Samstag, 2. Mai 2020

Whether it hurts is kind of irrelevant

Ich liebe T. und J. aus den Tiefen meines Herzen.
Am Dienstag habe ich mit J. 90 Minuten gesprochen und am Mittwoch fast zwei Stunden mit T.
Mit beiden habe ich die D.-Thematik ausführlich diskutiert.
Mir gehts so viel besser,
Ich bin befreit seitdem ich mit beiden gesprochen habe.
Und auch D. habe ich alles gesagt, was ich los werden musste.

D. hat vermutlich für alle Beteiligten auf schmerzhafte Art und Weise das beste gemacht.



Morgen steht Unikram an.
Ich habe einen beknackten Kurs zu römischen Münzen und ich bin froh, wenn das vorbei ist.
Am Montag nehme ich mit Chef die neue Podcastfolge für die Vorlesung auf.
Donnerstag sind S. und ich in einer Videokonferenz mit den Studies, nachdem sie unser Videotutorial gesehen haben.
Freitag nehmen wir dann das neue Videotutorial auf.
Das digitale Semester ist ätzend, aber wir schlagen uns in unserer AG echt gut.


Auch was das Umziehen angeht, muss ich mir so langsam Gedanken machen.
N fragte gestern nochmal, ob ich nicht mit ihm und Joh. zusammen ziehen will.
Wir beginnen alle jetzt nach und nach zu promovieren und das wäre dann schon echt richtig cool.
Aber ich weiß nicht, wir werden es sehen.