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Freitag, 18. Dezember 2020

Von der Liebe möchten wir ganz gemacht werden.

 M, N, J und S haben noch halbwegs versucht den Tag zu retten. 

Ich habe gestern geheult wie ein Schlosshund und auch heute Morgen noch. Vielleicht hätte ich alleine auch gar nicht das Haus verlassen.

Es schmerzt so sehr. Ich weiß, dass das mein eigenes Problem ist. Es ist einfach anders als früher. Alles. D. Und ich reden nicht mehr. T und J haben weder letztes Jahr noch dieses an meinen Geburtstag gedacht. F immerhin letztes Jahr. 

Mein Geburtstag ist jedes Jahr die Hölle für mich. 


S war mit mir Mittagessen, danach war ich lange mit N und J spazieren und abends war M dann da. 


Ich leide. Unter mir. 

Mittwoch, 16. Dezember 2020

Es ist Okay.

Weißt du noch? Ja, das dacht' ich auch

Ich hatte gestern einen langen Traum
Von dir und mir auf einem Boot
Das Meer so groß, wir beide klein
Der Himmel rot im Abendsonnenschein
Und wir sind eingeschlafen unter großen weißen Segeln
Und wurden wachgeküsst vom Spätsommerregen
Es ist okay.

Ich möchte lieber an andere glauben als an ihnen zu zweifeln.

 D. weiß nicht, wozu er mich in seinem Leben möchte. Damit habe ich auch nicht gerechnet.
Ich weiß wie es früher war. Er rechnet damit, dass ich irgendwann sage "Schwamm drüber". 
Ich bin auch jetzt nicht mehr sauer oder wütend über das was war, obwohl es jeden Grund dazu gibt.
Aber ich benötige meine Zeit definitiv für wichtigere Dinge.
Zu ihm sagen, dass alles wieder gut ist, werde ich aber nicht ohne vernünftiges Gespräch.
Denn ich bin zwar nicht wütend, aber alles gut ist es bei uns bei weitem nicht. 
Das wird nicht mehr so laufen wie früher.

Vorgestern habe ich Bescheid bekommen, dass ich nochmal ein halbes Jahr als Stipendiatin gefördert werde. Das ist echt toll!
Gestern habe ich angefangen für meine MA tatsächlich zu lesen. Jetzt gehts daran die riesige Datenbank zu sichten und zu gucken, was ich wirklich machen möchte.

Gestern war auch die erste Gremiensitzung an der Uni, an der ich teilgenommen habe. Das war anstrengend aber auch ziemlich interessant. 

Ich bin gespannt, was das nächste Jahr bringt.
Hoffentlich eine erstmal "sichere" Stelle an der Uni.
Besserungen was Corona anbelangt.
Und weitere Fortschritte in der Therapie. 

Montag, 30. November 2020

"weil ich mich sonst verlier'."

 Der Tag bricht an, es klopft an deine Tür
Du machst auf, da steh ich ohne Kopf vor dir
Oh, halt mich fest, weil ich mich sonst verlier'
Nur mit dir find ich den Weg zurück zu mir

Freitag, 27. November 2020

Der Traum ist immer nur geliehen.

Fünf Jahre in Osnabrück.
Ich habe mir immer wieder gewünscht, dass es anders wäre. Häufig nur wegen D.
Unsere zwischenmenschliche Beziehung litt vermeintlich unter der Entfernung, aber vermutlich ist diese das einzige was für diese lange Dauer an Kontakt gesorgt hat. 

Anderseits hätte ich nie wieder zurück gewollt. Ich liebe es hier.
Ich konnte nie so frei leben und atmen wie hier. 

Fünf Jahre in Osnabrück und so wie es aussieht, werde ich noch mindestens bis 2025 hier bleiben. 
Vor zwei Wochen sprach ich mit Chef am Telefon über die Lehre und er fragte mich nochmal, ob ich mir nicht vorstellen könnte die eine Projektstelle zu übernehmen nächstes Jahr.
Das wäre der Wahnsinn. Fünf Jahre. Dann wäre ich promoviert. 

Gestern steht Chef in meiner Bürotür. Ich sprach Tage vorher mit F.W. über die Pläne. 
Chef schaut mich erwartungsvoll an und ich bringe es endlich über die Lippen, mich tatsächlich verbal als Kandidatin ins Rennen zu werfen. 
Chef freut sich, F.W. sagte schon vorher im Gespräch, dass auch er sich freuen würde.

Doktorväter. Mama schmunzelte bei dem Wort. 

Frau B. sieht mich angespannt an, wenn sie merkt wie angetrieben ich bin.
Alles was ich gab, war lange Zeit meines Lebens nie genug.

Seit fünf Jahren kann ich atmen.
Seit drei Jahren in der Arbeitsgruppe kann ich leben. Es ist genug. Was ich tue ist genug.

Diese Zukunft ist das beste, was mir passieren konnte. 
Chef hat mich gerettet, ohne dass ihm das je bewusst sein wird. 

Mittwoch, 4. November 2020

It doesn't suprise me. Do you really think that I could care?

 Wir sitzen in dem Büro, in das ich mich verfrachtet habe, weil M.H. und ich uns keins mehr teilen können derzeit. 
Wir dürfen nicht zusammen sitzen im Büro, aber immer wieder sitzt jemand unterschiedliches im gleichen Raum.
M.H. und S.H sitzen in den anderen Ecken des Raumes und wir reden. Momentan rede ich viel mit den Beiden. Und mit S.B. 

Studienabschlussphase.
Nur noch Kleinigkeiten und die MA.
Dann Promotion. 
Das ist so surreal. 

Frau B und ich reden manchmal darüber, warum ich die Dinge tue, die ich tue. Z.B. Karriere. 
Meine Eltern werden mich nicht mehr anerkennen, wenn ich erst mal einen Dr. habe. Der Dr. wird keinen Unterschied machen.
Vielleicht würden sie mich mehr sehen, wenn ich eine Ausbildung gemacht hätte. 

Wenn das Semester läuft. Passiert so viel.
Der neue Verwalter ist da. Er hat uns direkt das Du angeboten. So verrückt, wie unterschiedlich das gehandhabt wird. 
Die neuen Studis verlangen mir einiges an Zeit ab, aber es ist toll.
Herr W. bezieht mich konstant in den Kurs mit ein, sodass ich einiges an Erfahrung sammeln kann.
Ich wünschte ich könnte schon eigenständig mehr Lehre als nur die Tutorien machen.


Heute fühle ich mich wieder so aufgekratzt, dass ich mich gerne übergeben würde.
Ich lag im Bett mit lauter Musik im Ohr und bin vor mich hin dissoziiert. 
Mehr als Aushalten geht dann nicht.

Freitag, 30. Oktober 2020

Movement was my Only Chance.#

Ich bin fast fünf Monate in Therapie.
Ich bin in Ordnung. Ich "lebe" ohne größeren Breakdown.
S. guckt mich heute sogar an und sagte so etwas wie "du strahlst so."

Ich bin in Ordnung, aber ich frage mich, ob es jemals gut sein wird. Ob ich jemals fürs Leben gemacht sein werde. 

Es passiert derzeit wenig, das mich akut in ein Chaos stürzt.
Ich muss dann jedes Mal vor der Therapie überlegen über was Frau B. und ich sprechen können. Über welche unangenehme Wahrheit ich mir dann in der kommenden Woche den Kopf zerbreche.
Frau B. sieht mich immer wieder fraglos an, wenn ich zwischen den Wasserfällen lache. 
Ich kann das auch nicht wirklich erklären.


Momentan kämpfe ich am ehesten damit mir die Pausen zu gönnen.
Die letzten Monate - eigentlich seit letztem Oktober - waren einfach nur hart.
Letztes WS habe ich gearbeitet. Das ganze Semester durch. Jeden Wochentag.
Unter der Woche zahlreiche Lehrveranstaltungen und am Woche alle für die Woche vorbereiten. 
Meine Tutorien musste ich planen und auch als Studentin Dinge vorbereiten.
Ich habe gearbeitet und nichts anderes getan.
Seit Februar habe ich Seiten über Seiten an Text produziert.
Und jetzt gibt es Zeit. Zeit ist über. Zeit, die mich quält.
Ich kann die "gewonnene" Freiheit nicht genießen. Mich quält der Versuch zu entspannen. Mich quält die Zeit, die ich nicht zum Arbeiten nutze. 

Seit dem 30.09. ist das so. Zeit. Zeit. Zeit. Mit der ich mehr oder weniger viel anzufangen weiß.
Ich koche Abendessen und trinke mit S. Weißwein. Ich trinke mit N und J 3 Flaschen Weißwein. Ich koche mit M. Und viel mehr Menschen sehe ich wegen Corona auch nicht. Außer eben die Arbeitsgruppe (zu der S. ja gehört).
S. und M.H. sind beide Single seit kurzem. Ich schlage mich also hauptsächlich mit ihrem Umgang damit umher und höre vieeeeeeel zu. Was in Ordnung ist. 

Das Leben hat mir vermeintlich wenig gegeben.
Aber ich muss mir immer wieder deutlich machen, dass ich wirklich absolut bemerkenswerte Menschen immer bei mir habe wie T. oder auch F. und hier in Osna auch andere gefunden habe und sehe.
Ich muss begreifen, dass mein Umfeld meine Fähigkeiten wertschätzt.
Chef und die gesamte Arbeitsgruppe glauben an mich und das, was ich kann.
Auch Herr K., der ging - was mich noch immer trifft - sagte zum Abschied, dass er wenig Studierende kenne, die so gut aufgestellt seien. 

Ich wünschte, ich könnte das aus ganzem Herzen schätzen.

Ich werde rastlos sein. Vielleicht für immer.

Montag, 19. Oktober 2020

Wer nie scheitert hat sich zu wenig vorgenommen.

 Therapie ist oft schmerzhaft. Schmerzhaft ehrlich. 
Ehrlich zu sein, was D. betrifft und mein Chaos und alles tut einfach gut.
Auch wenn Frau B. mich dann manchmal ganz nachdenklich anschaut. 


Gestern habe ich zwei Stunden mit T. gesprochen und das war Love.
Ihre Stimme zu hören, sie zu sehen. Das ist mindestens genauso Heimat wie es bei D. war.
T. und ich begleiten und schon ewig. Und ich schätze sie so sehr.
Es gibt wenig Frauen in meinem Leben, aber weil es T. gibt, habe ich das auch selten vermisst. 
So viele lange Jahre sind wir jetzt schon befreundet. Eine Ewigkeit.
Viele Jahre waren hart für beide von uns. Aber wir haben alles irgendwie durchgestanden - mit einer gesunden Menge Alkohol und anderen Drogen. 

Sonntag, 18. Oktober 2020

Gelernt.

 Und was du brauchst, wird dir niemand geben
Wer du bist, kann dir nie jemand nehmen
Und was du suchst, wird dir nie jemand zeigen
Und was du glaubst, wird dir niemand beweisen
Denn was wir sind, hat noch niemand verstanden
Und was du fühlst, passt in keinen Gedanken
Und wer du bist, wirst du niemals ergründen

Freitag, 16. Oktober 2020

Was du fühlst passt in keinen Gedanken.#

Was ich für D. gefühlt habe in all den Jahren ist komplex. 
Das sind einerseits Gefühle, die mich zu Fall gebracht und in den Wahnsinn getrieben haben. Und andererseits hat mich dieses Verhältnis so oft kalt gelassen. 

Ich habe häufig zu T. oder auch J. gesagt, dass ich mir gewünscht hätte, dass D. sich einfach wie ein guter Freund verhalten hätte. Das ist sicherlich ein Teil der Wahrheit. 
Genauso habe ich mir aber zu vielen Zeitpunkten gewünscht, dass es etwas Besonderes ist und bleibt und mich von der leisen Angst und vermeintlichen Sicherheit treiben lassen, dass irgendwann doch der Punkt kommt, an dem wir beieinander sind, es aufrichtig und einfach ist. 

In diesen langen Jahren habe ich für D. immer irgendwas gefühlt. Irgendwas, das mir mal mehr oder weniger bewusst war und sich mal mehr oder weniger als Gefühl manifestierte. 
Ich habe das so oft gedacht, so oft sind diese Gedanken vor meinem geistigen Auge runter gerattert. Aber wann habe ich sie mal ausgesprochen, wann war ich so ehrlich dieses Chaos in seiner Gänze und Härte zu teilen? 

Ich habe selber nicht immer verstanden, warum ich was zu welchem Zeitpunkt fühlte. 
2018 als ich Single und bei ihm war ging mein Leben danach ganz normal "ohne" ihn weiter. Es war zu diesem Zeitpunkt auch keine Perspektive mich da gefühlstechnisch zu verlieren. 
Anfang diesen Jahres hingegen hat mich unsere Begegnung in einen tiefen Strudel aus Gefühlen gestoßen. 
Er ist auch nicht unschuldig daran, er hat sich eine ganze Strecke lang daran beteiligt - auch wenn das vermutlich mit keinem Wort aufrichtig war. 

Vermeintlich zu wissen, dass keiner den anderen so gut kennt wie man selbst, ist eine der vielen Aspekte, die sich als Idealisierung offenbarten. 
D. kennt mich nicht mehr, vielleicht hat er mich auch nie wirklich verstanden. Genauso wenig weiß ich, was D. für ein Mensch ist. Ich kenne ihn augenscheinlich in den seltenen Momenten, in denen er heuchlerisch Zuneigung offenbart. Viel mehr scheine ich ihn zu erkennen in den Momenten, in denen nichts zurück kommt, in denen er unzuverlässig ist. Das sieht ihm ähnlich, das macht ihn für mich aus.
Von seinem Charakter und seinen Facetten ist für mich nichts übrig geblieben, wenn ich jemals ein echtes Bild davon hatte. 
Ich sehe diese Unzuverlässigkeit und die vielen Male, die er moralisch verwerflich handelte. Und vermutlich sieht er dieses Verhalten auch bei mir.

D. hat mir in der Zeit selten bis nie das geben können, was ich gebraucht habe. Der Vergleich mit F. ist hart, aber gerechtfertigt. F. hat viele Wochenenden mit mir verbracht. Ein ganzes Jahr lang. D. und ich haben uns nie gesehen, bevor wir 18 wurden. F. nahm mich auch in der Öffentlichkeit wie ich war. D. verhielt sich ruhig und wollte oder konnte seine Zuneigung nie in diesem Raum offenbaren.
Ich war 2012 emotional zerrissen zwischen den beiden und auch ganz allgemein und letztlich hat mir keiner der Beiden die Sicherheit gegeben, die ich gesucht habe. D. hat es aber auch nie im Ansatz versucht. Von Anfang an war unsere zwischenmenschliche Beziehung durch die Relation und das Hereinbrechen mit und anderer Personen bestimmt. 

Zu beschreiben was ich fühle und das ganze Chaos, das mit D. einhergeht, zu sortieren ist beinahe unmöglich.
Ich habe mir immer wieder aufrichtig gewünscht, dass es anders wäre. Dass wir noch am gleichen Ort wären, dass es einfacher wäre. 
D. hat so häufig gesagt, dass er sich wünschte, dass es anders wäre. Und der Ausgang dieser ganzen Geschichte lässt nicht darauf schließen, dass er es auch nur ein einziges Mal ernst meinte.

In all den Jahren habe ich immer etwas für D. über gehabt. In den Momenten, in denen das deutlich wurde, hat es mich innerlich zermürbt und vermutlich auch nach und nach jede einzelne Beziehung zum Scheitern gebracht. Da sind Dinge zwischen mir und D., die ich mit ins Grab nehmen werde, weil es mir selber so falsch vorkam. Ich habe mich für ihn selber immer wieder ins Fadenkreuz meiner eigenen Moralvorstellungen verfrachtet und mit meiner Unaufrichtigkeit gelebt. Das hätte ich auch dieses Mal wieder, wenn es dazu gekommen wäre. Was umso trauriger ist. Dass er es war. Immer wieder.

Vermutlich war ich noch nie wirklich aufrichtig, wenn ich mit jemandem über die Beziehung zu D. gesprochen habe. D. ist sich der wirklich traurigen Wahrheit sicherlich bewusst. Auch wenn er mich nicht (mehr) kennt, ist ihm mein Loyalitätsempfinden sicherlich noch ein Begriff.
S. hat mich so häufig gefragt, was ich denn wirklich von D. erwarte und warum. Auf diese Fragen gibt es Antworten, die mir immer bewusst waren, die ich aber nie wirklich wahrhaben wollte. 

Dieses Frühjahr hat mich paralysiert. Es hat mich in seiner gesamten Gefühlswoge überrascht und mich rastlos werden lassen. Das ging vorbei. Aber damit auch das Bild, welches ich von D's und meiner Beziehung hatte.
D. hat sich zu keiner Sekunde mit dem Problem auseinandergesetzt. Er hat mit keinem Gedanken versucht zu verstehen.  Er ging ohne etwas zu sagen. Ohne ,dass er darüber nachgedacht hat, hat er vielleicht das Bestmögliche getan. Er ging. 

Was wäre auch eine Alternative gewesen zu der jetzigen Situation? 
Es gibt keine Alternative, die im Ansatz zufriedenstellend für irgendwen von uns wäre, wenn man davon ausgeht, dass nicht jedes von D's Worten einfach gelogen war. 
Die wahrscheinlichere Situation, die bedeutet, dass vieles dem Zeitvertrieb diente, musste unausweichlich zur gegenwärtigen Lage führen. Kein Weg hätte daran vorbei geführt.

Viele Jahre war D. ein großer Teil meines Lebens. Er gab mir nie die Gelegenheit zu erfahren und zu verstehen, was er denkt und fühlt und was unsere Beziehung in ihrem Kern ausmacht.
Die Retrospektive schmerzt auf jede mögliche erdenkliche Art.

Es gibt so viele Aspekte über die ich noch schreiben könnte. So viele Variablen, so viele Ungewissheiten. Es ist beinahe befreiend, dass D's Verhalten letztendlich zur Reflexion und zur Abgrenzung führte und die Zukunft auch ohne ihn eine echte Option ist.

Montag, 12. Oktober 2020

Samstag, 10. Oktober 2020

Ich falle schon so lang.

 "Ich weiß wirklich nicht, wieso ich so bin"

Es war zumindest in Ordnung. Bis Gestern.
Heute sitze ich im Bett. Im Zug. Am Schreibtisch. Im Bett. Es fühlt sich an als würde ich zerbröseln.

D. hatte für uns eine Entscheidung getroffen. Eine, für die ich stets zu feige gewesen wäre. Er ging. Das musste er am Ende nicht mal mehr aussprechen. Es war klar.
Ich wäre nie gegangen. Ich weiß das. 
D. hat das letzte Jahr auf diesem Blog keine Rolle gespielt - mit keinem Wort.
Dieses Jahr hat er mich Nerven und Zeit gekostet. 

Die letzten zwei Monate habe ich nicht mehr an ihn gedacht. 
Es war seine Entscheidung und die richtige dazu.
Ich gab ihm vor zwei Monaten die Chance, es richtig zu stellen, es besser zu machen.
Ich war ehrlich und aufrichtig.
Bis heute weiß ich nicht, ob D. jemals ehrlich zu mir war mit irgendeinem Wort, das er gesagt hat.
Die Gelegenheit es besser zu machen hat er nicht wahrgenommen.

Er ging.

Anders als im Frühjahr diesen Jahres habe ich mich kein Mal gemeldet.
Ich habe mit keinem Wort versucht es zu ändern. 

"Ich weiß wirklich nicht, wieso ich so bin", sagt D.
Ich starre auf mein Handy. Es ist Freitagsabends, 22.28 Uhr.
Wann, wenn nicht genau zu diesem Zeitpunkt, würde D. so etwas sagen.
Freitagsabends, Bandraum, Drogen. 

Während jedem Satz vergehen Minuten.
Ich starre auf den Bildschirm und versuche mich zu sortieren.
Ich kann wenig Dinge sagen, die ich nicht schon gesagt hätte. 

D. war in den vielen Jahren nie ehrlich. Zu keinem Zeitpunkt habe ich irgendeine Rolle gespielt. Das waren immer nur opportunistische Entscheidungen von ihm. 
Ich war so ehrlich wie ich sein konnte. In vielen Momenten zu zweit war ich so ehrlich und habe die Dinge, die ich sagte auch so gemeint. 

D. lügt so feige, wenn er schreibt, dass er Angst habe, "mal wieder" Gefühle zu entwickeln.
Es macht mich so betroffen, wie sehr D. sich wie Zuhause angefühlt hat. All die Zeit, nach allem was war. Immer und Immer wieder.
Ich bin immer wieder erstaunt über den Egoismus, den er seit E. an den Tag legt.
Zu keinem Zeitpunkt war er bereit sich mit meinen Gefühlen auseinanderzusetzen, zu verstehen. 

"Ich weiß wirklich nicht, wieso ich so bin"
Das ist ein Problem, bei dem ich ihm auch nicht helfen kann.
Letztlich hat er uns damit ins Grab getrieben. 

Ich habe lange gedacht, dass D. für immer ein Teil meines Lebens ist. 
Dass ich damit klar komme wie es ist, wir immer wieder zueinander finden.
Ich habe alle Strapazen immer wieder auf mich genommen, für das Gefühl, was er mir gibt. 


Den Glauben an die eine Person habe ich vor einer sehr langen Zeit verloren.
Daran trägt auch D. seit Jahren seinen Teil.






“Zero one one one zero zero one one. Crying zeros and I'm hearing one one ones.”

Donnerstag, 8. Oktober 2020

Dienstag, 29. September 2020

Freitag, 18. September 2020

Ich bin die Letzte, die die Tür versperrt. Bitte geh.


Ich hab' das lange schon gespürt
Wenn du sagst, du musst geh'n
Du kannst mich nicht mehr berühr'n
Ich bin der Letzte, der die Tür versperrt
Bitte geh, bitte geh, ich will dich nicht seh'n, yeah


Ich lass' dich, lass mich
Weil immer was Neues kommt
Baby, los, flieg hoch, lass los
Auch, wenn wir nicht wiederkomm'n
Bleibst du hier, ich bei dir (Ich bei dir)

Es tut fast gar nicht mehr weh, würd' mich das nie trauen
Aber bin so dankbar, dass du gehst
Bin harmoniebedürftig, hasse jede Dissonanz
Wir sind schief, wir sind gebrochen, das wird nie wieder ganz
Schau, schau, ich hab' dich so gern
Ich lass' dich sogar geh'n
Yeah, ich lass' dich sogar geh'n
Weil wir nicht weiter komm'n, ey



Samstag, 12. September 2020

Freitag, 11. September 2020

#Movement was my only chance

 Frau B hatte ich ewig nicht gesehen.
Heute aber wieder. Therapie ist schon etwas Seltsames. Ich kriege es immer besser hin nicht zu weinen, aber es kommen schon noch ab und zu Tränen. 

Heute habe ich sie erst mal geupdated. Aber wie viel schafft man schon in 50 Minuten. Das Gute ist, dass wir uns Montag direkt wieder sehen.
Ich weiß momentan nicht wirklich, was ich schreiben soll.
Ich bin getrieben und fühle wenig. 

Ich sitze in der Schule, im Büro, an meinem Schreibtisch. Mit schlechtem Gefühl in meinem Bett. Immer wieder. 



Montag, 24. August 2020

Und es geht mir gut, glaub' ich zumindest. Mann, na gut, ich habe gestern Nacht geweint, als ich versucht hab' unseren alten Song nicht mehr zu singen.

 F. gibt mir vieles von dem, was ich mir von D. gewünscht habe.
Seitdem D. weg ist, habe ich wieder mehr Kontakt mit F.

Ich liege Samstagnacht im Bett. Mein Handy vibriert. F. ruft an um 0 Uhr.
Ich setze mich draußen auf die Terrasse und lasse F. lange reden. Weil er es gerade will. 
Manchmal sage ich Dinge, aber es tut auch einfach gut ihn reden zu hören in den seltenen Moment, in denen er auch ganz unbeschwert wirkt. 
F. sagt, dass ich eine Ausnahme darstelle. Eine Ausnahme, weil ich nicht nur zu ihm kommen, wenn ich etwas von ihm will. Ich suche seine (digitale) Anwesenheit, um seinetwillen. Andersrum ist es ähnlich, wobei er aufgrund der Umstände sehr viel seltener die Initiative ergreift und häufig auch auf die gleiche Art und Weise. Es ist okay wie es ist. Vielleicht besuche ich ihn diese Woche endlich mal wieder.

Mich aus dem Nichts angerufen hatte er ewig nicht mehr. Eine Ewigkeit. Aber es fühlt sich so nach Geborgenheit und Wertschätzung an, wenn er es tut. Einfach nur um zu reden. Mit mir.
Dann machen wir Witzen miteinander, schmunzeln und es ist einfach in Ordnung.
Der Kontakt mit F. hilft mir sehr zu akzeptieren, das D. weg ist. Diesmal für immer. Ich habe diese Erkenntnis auch bisher nicht großartig besprochen. Es gibt nichts mehr zu verstehen, keinen Versuch mehr. 

Frau B. habe ich heute wegen ihres Urlaubs nicht gesehen. Ich werde Frau B auch erst beinahe Mitte September wieder sehen. Ich sollte mir eine Liste schreiben. Mir fehlt die Therapie schon. 

Momentan komme ich auch etwas schlecht aus dem Bett. Ich bin sehr müde und unmotiviert. Das muss ich wieder etwas anpassen. Letzte Woche habe ich ziemlich häufig Beruhigungstabletten eingeworfen und das ist auch nicht Sinn der Sache. 

Meine Zukunftspläne machen mich auch eher ein bisschen grummelig.
Die Stiftungen machen einem das Planen nicht unbedingt leicht. Wie soll ich einen reibungslosen Übergang hinlegen, wenn ich bei jeder Promotionsbewerbung mein MA Zeugnis direkt mit einreichen muss. Ich muss da nochmal mit Chef drüber reden.

N. und M. sagte ich neulich offen, dass ich die beiden in schlimmen Fällen nicht anrufen würde. (Wobei ich M. durchaus schon angerufen habe, wenn ich traurig war, glaube ich.)
Es tat irgendwie gut es auszusprechen. Vor allem weil es nicht zwingend an ihnen liegt, sondern daran, dass ich zum einen Dinge mit mir selber ausmache und zu anderen meinen alten Leuten verhaftet bin. N. sagt, es wird Zeit zu ersetzen. D. nun z.B.

Momentan denke ich auch viel über meine Beziehung zu M. nach. 
In vielen Momenten weiß ich nicht, ob ich in diesem Verhältnis weiterleben kann, in anderen Momentan bin ich so froh, dass wir uns haben. Er hat es nie leicht mit mir. 

Ich würde gerne wissen, wie das Leben in 15 Jahren ist. Ich werde alles geben. Irgendwann wird es keinen Grund mehr geben zurückzuschauen. 


Dienstag, 18. August 2020

Burn me at the stake, Met the devil, Made the deal for it.

 Ich bin angefressen.

Nach dem Schreiben habe ich gestern ein bisschen geheult und dann entschieden F. anzurufen. F. ist derjenige, den ich anrufe, wenn ich vorher maßlos geheult habe und nicht so richtig wirklich darüber reden will. F. kann ich anrufen ohne zu zögern. Beim ersten Versuch ging er nicht ran, rief dann aber zurück. 
Ich liebe das, was aus uns geworden ist. 2018 haben wir wirklich sehr sehr sehr viel miteinander gesprochen. Nach der Trennung von J haben wir fast jeden Tag gefacetimet. Als er es erfuhr, rief er mich an und fragte, ob ich nach H kommen könnte. Mittlerweile haben wir sehr viel weniger Kontakt. Wir reden alle paar Wochen miteinander. Ich habe damals nicht damit gerechnet, dass es so zwischen uns werden könnte. Aber F. und ich haben uns einmal komplett ausgesprochen (anders als D. und ich) und danach war es einfach gut. Alle Fronten waren geklärt.
F. kann ich mich aufdrängen ohne mich dabei doof oder schlecht zu fühlen. Und wenn F. das gerade nicht tragen kann, dann sagt er es einfach. Ich weiß, dass andere Beziehungen für ihn oft schwer sind, aber wir können über alles reden. F. versucht nie irgendwelche doofen konstruktiven Vorschläge zu liefern, F. versteht und ist einfach da. 
Gestern habe ich ihm noch (so wie fast jedes Mal am Telefon) gesagt, wie wichtig er für mich in meiner persönlichen Entwicklung war. Ich kann durch ihn sehr viel selbstbewusster in viele Situationen reingehen. F. nimmt mich wie ich bin und das hat er immer getan. Und ich liebe es, wenn wir uns gegenseitig Babe nennen, aber alles einfach ist, wie es ist. Es ist einfach.
Ich würde mir für ihn so sehr wünschen, dass er glücklich ist. Mittlerweile habe ich begriffen, dass das aber nichts ist, was ich beeinflussen kann. Als 15 Jährige hat es mich einfach abgefuckt.
F. ist für mich wie ein großer Bruder und ein enger Vertrauter. 
Wirklich und tatsächlich Ich sein zu können, mit all den negativen Strudeln, ist kaum woanders möglich. Ich wünschte mir wirklich, dass eine meiner engen Bezugspersonen hier in Os wäre. Egal ob F., T. oder J. Oder bis vor kurzem D. 

Dann gibt es mir immer sehr zu bedenken, dass ich zB nicht N. oder M. anrufen würde, wenn es so ist wie gestern. Meinen besten Freund hier oder meinen Partner. Und dann fühlt es sich in mir so distanziert an. Dabei kenne ich beide jetzt auch schon mehrere Jahre. Wie viele Jahre soll es noch andauern bis es sich für mich so tief anfühlt?

S. und ich haben heute mal wieder über deeperen Shit gesprochen. Und das ist eigentlich das Beste am ganzen Arbeitstag. Es ist immer wieder eine Mischung aus persönlichen Dingen und wissenschaftlichen Konzepten und es bringt mich so viel weiter. Ah, der Gedanke, dass er ein Jahr lang weg ist macht mich krank. 

Das Gefühl im Magen ist so krass schlimm geworden, es fühlt sich jederzeit so an, als würde ich mich übergeben müssen. Ich habe gestern Abend drei und heute Morgen nochmal drei von den Unruhe-Tabletten genommen und ich bin trotzdem ein bisschen vorm durchdrehen und konnte dann heute auch nicht vernünftig arbeiten. Ein bisschen ist es auch das Gefühl, das ich als 15 Jährige so oft hatte. Das Bedürfnis sich die Sinne zu vernebeln, genau deswegen sollte ich gar keine Suchtmittel konsumieren. Hab N. schon gesagt, dass wir uns ganz dringend betrinken müssen. Aber das ist ja nun wirklich keine Lösung. 


Montag, 17. August 2020

You probably couldn't see the lights but you were looking straight at me.

 Ich schreibe wieder seltener. Die Therapie erfüllt so halb ihren Zweck, aber vielleicht auch nicht. Durch die Therapie fällt mir noch stärker auf worüber ich gerne reden würde und denke dementsprechend viel stärker darüber nach.

Dann schaffen wir aber nicht alles zu besprechen, was mich beschäftigt. 50 Minuten sind sehr kurz, wenn man heult. Mein oberstes Ziel ist aber derzeit nicht mehr währenddessen zu weinen. Mama und Papa habe ich immer noch nicht davon erzählt, aber das muss auch nicht sein.


In der Arbeitsgruppe fühle ich mich momentan so sehr angekommen. Es ist so schön mit allen. Es gibt so viel Wertschätzung. Letzte Woche habe ich auch eine Stunde mit S.H. telefoniert, er ist ja krank und wir hatten uns länger nicht gehört. Das war wunderbar. Ich vermisse ihn so sehr. Er ist so herzlich und konstruktiv und ihn nicht bei uns zu haben, ist für mich schrecklich. Auch sonst fühle ich mich momentan irgendwie gestärkter als sonst. Ich habe weniger Sorgen um meine Promotionsstelle und alles wird schon schief gehen. Ich bin sehr gut aufgestellt. Chef war jetzt lange im Urlaub und hat eine Auszeit gebraucht. So nach und nach kommt er wieder und ich fühle mich wichtig und wahrgenommen. Die Arbeit ist für mich häufig meine Sicherheit und mein Zuhause.  Wenn ich momentan den Flur runterlaufe habe ich so ein Gefühl in der Brust, das irgendwie sehr positiv ist. Glaube ich zumindest, es ist undefinierbar. 

Ich habe einiges im Studium schon abgeschlossen, sodass ich mich bald auf die Endphase meines MA konzentrieren kann. Das ist echt super. Es geht voran. Ich bin so jung und habe einen ausgereiften Plan und das fühlt sich für mich so wichtig an. 

Es gibt echt noch einige Punkte, die ich in der Therapie ansprechen muss. So gut die Arbeit und das Studium läuft, so wenig kann ich mich um mich selber kümmern. Hier ist ständig Chaos. Ich esse nicht vernünftig. Die meiste Zeit liege ich paralysiert im Bett, obwohl ich noch so viel zu lesen hätte. Meine Arbeitsgruppe besteht aus vielen klugen Leuten, wie soll man da mithalten? Ich wünschte ich hätte mich da mehr im Griff und könnte mehr auf mich Acht geben. Häufig fehlt dazu dann noch die Motivation.

N. und ich sehen uns momentan auch seltener. Wir sind beide im Stress und manchmal denke ich, dass wir uns ganz anders entwickeln. Das tut dann immer einen Moment weh. Ich hoffe sehr, dass er mir erhalten bleibt. Aber wer weiß das schon. 

D. hat sicherlich einiges von dem verstanden, was ich ihm zu sagen versucht. Umsetzen wollte er dies aber nicht. Es macht mich nicht mal mehr sonderlich sauer, es ist nur so viel Zeit und Emotion da rein geflossen.  Ich dachte mir ich lasse es einfach auslaufen, aber irgendwo wollte ich ihn auch sehen. Auf Antworten warte ich Tage. Ich hätte es mir gerne erspart, aber jetzt habe ich seine Nummer wieder gelöscht. D. war nie ehrlich zu mir. Ich habe immer mehr darin gesehen. Von außen denken so viele immer, dass ich der Grund bin warum es scheitert. Aber das ist nicht so.  Ich hätte so gerne verstanden, was er fühlt und denkt. Ich habe mir so sehr gewünscht, dass das Bestand hat...

Frau B. ist jetzt im Urlaub und wir sehen uns drei Wochen nicht. Ich drehe jetzt schon halb durch bei dem Gedanken. Vielleicht muss ich wieder ein bisschen mit S. quatschen. Momentan reden wir über viele belanglose Sachen. 

Eigentlich wollte ich einen Eintrag schreiben, weil ich halbwegs ausgeglichen war.
Jetzt bin ich doch ziemlich angefressen. 
Dass meine Wut mich antreibt ist ein großes Problem, das wir auch in der Therapie schon grob angesprochen hatten. Aber was würde ich tun, wenn ich nicht mehr wütend wäre? Und hätte ich irgendetwas das mich noch antreibt?

Mittwoch, 29. Juli 2020

I've been waiting for you to walk out that door.

Momentan läuft alles was Studium und Arbeit angeht sehr gut. 

Alles andere ist so lala. M. ist wegen seiner Klausur sehr ausgezerrt und das zerrt an mir.
Das Wochenende zuhause war auch eher ätzend.
Und D. hat nichts von dem verstehen wollen, was ich ihm letzte Woche erklärt habe. 

S. vermisse ich auch sehr, der ist momentan in seiner zweiten Wahlheimat bei seiner Partnerin. 

Immerhin habe ich meine Hausarbeit fast fertig geschrieben.
Dann steht unser Forschungsprojekt an, dann ist schon Praktikum, dann Praktikumsbericht und noch eine Reflexion in CD. 
Dann nur noch MA!
Wenn es gut läuft, habe ich ab Anfang September einen neuen Posten. und hoffentlich bekomme ich mein Stipendium noch bis nächstes Jahr Juni. 

Sonntag, 26. Juli 2020

I can‘t wait to move on.


„You say you’re gone
I can’t wait to move on
Then you’re at my door
With le livre d’amour
Saying you know better now
But I know you better now.“

Mittwoch, 22. Juli 2020

Do you feel me at all?

Worüber ich nachdenke, weil S. mich dazu bringt:

Verlange ich zu viel?
Wieso nehme ich an, dass D. nicht offen und ehrlich mit mir kommuniziert?
Wieso nehme ich an, dass es nicht so offen und ehrlich war, wie es eben geht und wie er kann?
Habe ich das Gefühl, dass D. mich verstanden hat gestern? Ist es angekommen?
Wünsche ich mir meinen 'Jugendcrush' zurück?
Wieso betreibe ich diese Mühe? Wieso möchte ich, dass D. sich "verbessert"? Was ist das Endziel?
Was bedeutet 'Jugendliebe'?
Warum sollte D. mir Antworten schuldig sein?
Was will ich verstehen und begreifen? Warum muss er lernen über Gefühle zu reden?
Verlangt das jemand außer mir?
Was ist mein Interesse?


S. sagt ich verlange zu viel. Weil ich will, dass D. ein Bewusstsein für seine Gefühle hat.
S. sagt auch, dass man in unserer Kultur eben nicht zwingend über eigene Gefühle reflektieren muss.



Ich denke vor allem darüber nach, ob ich zu viel verlange.






Dienstag, 21. Juli 2020

"[...] dass du mir noch eine Chance gibst."

"Und das mit den Gefühlen kriegen wir auch irgendwann hin."







Something pushed me to the edge. That's where I've been.

D. war tatsächlich heute von 12-16.30 Uhr da.
Ich weiß nicht mal unbedingt, ob ich mich besser als vorher fühle.

Ich hätte gerne mehr von ihm gehört und wie er die Dinge sieht.
Wie immer habe ich viel darüber gesprochen was ich fühle.
Es ist frustrierend, dass er nicht weiß, was er fühlt. Zumindest sagt er das.
S. fragte mich, warum ich denke, dass D. nicht so richtig ehrlich zu mir ist.  Das weiß ich auch nicht.

S. hat mir viele wichtige Fragen nach dem Treffen gestellt, über die ich nachdenken muss.


D. heute zu sehen hat sich nicht so angefühlt, wie es im März war.
Wir waren im öffentlichen Raum und haben uns nur zur Begrüßung und zum Abschied umarmt. 
Das ist so das Beste, damit es eben nicht so wie im März ist, aber irgendwo in mir ist halt auch das andere Gefühl. 
D. lässt sich nicht wirklich in die Karten schauen. Ich habe einige unterschiedliche Szenarien heute angesprochen und er hätte nur ein bisschen in sich horchen müssen, was denn zutrifft und wo er sich sieht. Die ewige Diskussion wer von uns der Arsch ist - oder wie ich es in meinem Kopf lieber nenne, wer wen an der Angel hat - hat er auf sich bezogen. ich weiß gar nicht, ob das schlimmer oder besser ist.
Vielleicht wäre ich auch lieber die Schuldige gewesen, die eben in Beziehung ist und dann ankommt, wenn das eben nicht der Fall ist.

Sprachlich war da heute viel Interessantes dabei.
D. sagt "Wir sind eben auch Freunde" und ich frage ihn "Was ist auch? Was ist das neben Freunde?" und er sagt diese Dinge, aber sie sind nicht tiefgehend durchdacht.
Dann ging es um seine Freundin  und er sagt so etwas wie "Wenn E. jemanden hätte wie du mich..." und das sagt er anstatt "Wenn E jemand hätte wie ich dich" und ich überdenke einfach die Rolle die wir im Leben des jeweils anderen spielen. 

Ich kann mir nicht vorstellen, dass D. so wenig Reflexion über seine eigenen Gedanken und Gefühle hat. S. fragt, wieso ich dieses Maß an Reflexion bei anderen voraussetze. Mich stimmt das nachdenklich.


Ich weiß nicht, wie das mit D. und mir ausgehen wird.
Es ist ständig krisenhaft. Immer wieder. Vor allem wenn es gerade eigentlich gut zwischen uns läuft. Ich frage D. wovor er Angst hat, dass er gerade dann blockiert - jedes Mal.
Er weiß es nicht. Oder er will es mir nicht sagen. 


D. sagte schon oft, dass er sich wünschte "es" wäre anders.
Ich mache hier in Os mein Ding, aber oft wünsche ich es mir auch. 

Montag, 20. Juli 2020

Finally im finding silver linings

Frau B. sagte heute, dass sie betroffen sei. Kann ich verstehen wenn man mir ne Stunde beim Weinen zuschaut. 
Heute haben wir über Mama und über D. gesprochen. Sie vermutet, dass ich an D. festhalte, weil er mich in seiner Unzuverlässigkeit an Mama erinnert. Steile These.

Es ist 20.30 Uhr und es steht noch, dass D. morgen her kommt. Gegen 12 Uhr will er hier sein. 
Frau B. fragt mich, was meine Vorstellungen zu morgen sind. Schwierig.
Ich will nicht, dass D. denkt, dass alles wieder supi dupi ist, ohne dass wir das ausdiskutiert haben, aber ich will auch nicht weiter streiten.
            Einfach so durchkommen lassen, geht aber auch nicht.


Mit meiner Hausarbeit komme ich nicht so richtig voran. Das nervt mich.


I wanna see your soul
If you're dead inside, let me check your pulse
You should probably go get help


Sonntag, 19. Juli 2020

Please just tell me what you wanted.

Manchmal denke ich viel an D. und manchmal tagelang gar nicht.
Momentan merke ich aber wieder, dass diese Altlasten mich nerven. Und ich vermisse ihn auch einfach.

Das habe ich ihm heute morgen auch geschrieben, dass ich ihn vermisse.
Wir haben uns jetzt für Dienstag verabredet, hier in OS. Dann nehme ich immerhin keine Strapazen auf mich, wenn das doch nichts wird, sondern gehe einfach ins Büro. 

Frau B. die Tiefen dieses Abgrunds erklären zu müssen, wird noch hart. Bisher haben wir nur ganz kurz über die Chronologie gesprochen. 



"Here comes the day
That you fit into place
Or at least you can say
'Stay the fuck out my way'"

Montag, 13. Juli 2020

Movement was my only Chance. Full speed ahead was my only Plan.

Manchmal schaut Frau B. mich mehrere Sekunden an. 
Sie überlegt in dieser Zeit wie sie auf meine Aussagen reagieren soll.

Heute war die 4. Sitzung und ich habe eigentlich die ganzen 50 Minuten geweint. Letzte Woche war das überhaupt nicht so, da habe ich keine Träne vergossen.
Die Frage nachdem, was am Ende der Therapie stehen soll überfordert mich. Ich kann dazu noch nichts Sinnstiftendes sagen. Außerdem haben wir noch ein bisschen über die Kommunikation über Gefühle mit meiner Familie gesprochen.

Ich mag es bei Frau B. 


Ansonsten ist alles etwas stressig.
Mein linkes Augenlid zuckt deswegen ständig und das frustet mich.
Mein Arbeitskollege und ich haben am Freitag unser Büro in der Uni auf Vordermann gebracht und es ist jetzt sehr hübsch und aufgeräumt dort. 

Das Wetter hat mich die letzten Wochen sehr runtergezogen und ich war sehr sehr unglücklich. Vielleicht habe ich deswegen auch so viel geweint bei der Therapie.
Montags Abends bin ich auf jeden Fall immer sehr erschöpft und ich habe nicht das Gefühl sehr viel geschafft zu haben. Das ist ätzend und ich muss jetzt leider auch noch etwas arbeiten.



Freitag, 19. Juni 2020

"Ich kapiere nicht, wann etwas notiert wird und wann nicht. Aber je mehr Stifte zugleich kratzen, desto mehr denke ich, ich werde nie mehr gesund oder dass ich einen schlimmen Fehler gemacht habe."

Frau B. guckt mich an.
Am Ende sagt sie mir, dass es darum gehe zu erkennen und zu erklären, warum ich mich heute so verhalte und warum ich bin wie ich bin.
Ein bisschen leer starre ich zurück und frage mich, ob ich untherapierbar bin.
Ich meine zu wissen, warum ich bin wie ich bin. Das heißt nicht, dass ich es ändern kann. 
Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell einen Therapieplatz finde. Nächste Woche habe ich noch Erstgespräche, aber es war schon ganz gut heute.


S. empfinde ich als trampelig, wenn er mir vorwirft ich sei narzisstisch. Das ist nicht so.


Ich bin erschöpft von den beiden Erstgesprächen. 
Ich bin erschöpft von der Woche.
Es sind sehr anstrengende Zeiten momentan. 

Mittwoch, 17. Juni 2020

"Logbuch Eintrag 612: An meinem Fenster fliegen Menschen vorbei."

Ich habe mit T. telefoniert. 90 Minuten. Und die Welt ist besser danach.

D. schrieb nicht zurück auf meine letzte Nachricht. Das würde bedeuten sich mit dem Problem auseinanderzusetzen.
Ich schrieb ihm gestern nochmal, weil es immer mal wieder Dinge gibt, die ich noch zu sagen haben.


Morgen habe ich mein erstes Erstgespräch und es macht mich nervös.


Mittwoch, 10. Juni 2020

Das ganze Publikum weinte, als ich Ihnen von dir erzählte.

D. schrieb Freitagnacht.
D. fragte, ob ich noch wach sei. Um 01.01 Uhr.
Ich schrieb einen halbwegs langen Text zurück, in der Hoffnung, dass er etwas versteht. Aber er versteht nichts.


Samstag nach der Demo betrieben S. und ich Daydrinking.
Ich trank zwei Liter Bier, war so betrunken wie lange nicht mehr und sagte sehr sehr sehr viele gemeine Sachen über sehr viele Leute in meinem Leben.
M. musste mich abholen um 20 Uhr, obwohl wir eigentlich Streit hatten. 
Dann kümmerte er sich um mich, weil ich viel zu betrunken war.

Am nächsten Tag fühlte ich mich so wie früher an den Vatertagen. 

S. ist eine komische Person, weil er die Abgründe sah und es ihn trotzdem irgendwo kalt lässt, auch wenn er mich adoptieren wollte. 
Er versucht mich hervorzulocken, indem er mich provoziert.
Er sagte ich sei der selbstbezogenste Mensch, den er kenne - Autsch - und definitiv nicht wahr. 
Und obwohl es niemandem zusteht das zu sagen, er sagte auch: Du lässt dich in deine Krankheit fallen. Und das tue ich tatsächlich und ich will es nicht hören, aber es ist so.

Seit gestern telefoniere ich umher und suche einen Therapieplatz.
Ich habe für die kommenden zwei Wochen direkt drei Termine für ein Erstgespräch. Danach werde ich sicherlich ewig warten müssen. Das ist hart.
Aber Samstag hat mir gezeigt, das ich etwas ändern musste.
Ich brauchte es mal wieder mich zu betrinken, das hätte zwar nicht unbedingt mit S. sein müssen, aber nun ist es wie es ist.



Samstag, 6. Juni 2020

"Cruising through red lights, you're loosing your head."

Ich stoße an meine emotionalen Grenzen. So ganz generell.

S. ist die meiste Zeit fasziniert von meiner weirden Persönlichkeit, davon bin ich fasziniert.
Er sagt ich sei das Gegenteil von Ricky Gervais in After Life und Ron aus Parcs and Rec.
Ich sei äußerlich ein Sonnenschein und innen ein schwarzes Loch. Seine Worte.
Durch die vielen Stunden die S. und ich schon bei der Arbeit und auch so verbracht haben, hatte ich ja so gut wie keine Wahl das Chaos vor ihm geheimzuhalten.
Am Samstag waren wir zwei Stunden Eis essen, er sorgt - wenn M. nicht da - ist dafür, dass ich ein bisschen rauskomme. Mit S. kann ich auch mehr reden, über alles Mögliche.

Das fehlt mir bei M. Es ist beinahe sinnlos Gespräche mit ihm anzufangen. Das treibt mich in den Wahnsinn. Und generell bin ich momentan einfach in keiner so guten Verfassung. Er kann damit auch nicht umgehen, auch nach 1 1/2 Jahren nicht.


D. bringt mich ins Grab.
Letzten Freitag schickte ich ihm einen Songtext.
Am Samstag schrieb er nochmal, dass es ihm leid täte. Ich habe wirklich versucht ihn sich erklären zu lassen, aber das ist ja gar nicht das, was er will.
Heute Nacht um 01.01 Uhr schrieb er, ob ich noch wach sei.
Und in solchen Momenten verwandel ich mich momentan wirklich in einen schwarzen Klumpen.
Gestern war ich tatsächlich so kurz davor ihn zu blockieren, damit es einfach aufhört.
Zurückgehalten haben mich die Bilder, unser Verlauf, dass ich diejenige bin, die es dann beendet hat.
Manchmal glaube ich, er spürt das.
Wie ernst kann man es meinen, wenn man um diese Uhrzeit schreibt?
Ich habe kurz überlegt, ob ich es ignoriere, aber habe dann eine längere Nachricht geantwortet. Auf die ich vermutlich keine Antwort bekommen werde, weil D. sich nicht mit allem auseinandersetzt.
Er entschuldigt sich beständig und hofft, dass ich es einfach hinnehme und alles wie vorher ist. Bevor wir das aber nicht ausdiskutiert haben, werde ich einen Teufel tun.
Keine Lösung ist optimal.


Eigentlich steht heute sehr viel auf meiner To-Do Liste.
Nächste Woche wird sehr anstrengend.

Heute wird es regnen, wie passend.
S. und ich und evtl andere Arbeitskollegen sind nachher auf der Silent Demo hier.
Dazu ein Regenschauer.
Wie im Film.

Freitag, 29. Mai 2020

Alles nur geliehen.

"Komm, sag, dass' nicht wahr ist und nichts davon stimmt
Weil alle schon fragen, ob wir okay sind
Verrat mir dein'n Plan, ich will nur wissen wohin
Und ich noch in dein'n Armen schon neugierig bin
Wir hatten den Pakt
Dass keiner weiter ohne den anderen macht
Haben immer, immer, immer gesagt (Immer, immer, immer gesagt)
Uns alles verzieh'n


Hast mir das alles nur gelieh'n und willst es mir jetzt nehm'n
(Da-da-dau, da-da-da, da-da-dau)
Dann brauch' ich nur noch 'ne Notiz mit 'ner Anleitung für's Leben
(Da-da-dau, da-da-da, da-da-dau)
'N kleiner Zettel reicht, auf dem steht, dass du mich magst
Sowas wie 'ne Antwort auf die hundettausend Fragen, die ich hab'
(Da-da-dau, da-da-da, da-da-dau)


Fängst jeden Satz mit „Keine Ahnung“ an
Guckst immer nur nach unten, mhm
Sagst sowas wie „Ist besser so“ und „Atlantis ist versunken“
Ziemlich dunkel so weit unten
Wusste nie, dass es so tief geht
Nicht mal losgelassen, schon verschwunden"

Mittwoch, 20. Mai 2020

Mit dem letzten Satz, den du sprachst, wurde ich taub.

Die letzten Tage hatte ich etwas schlechte Laune, vor allem weil ich schlecht geschlafen hatte.
Dazu kamen noch ein paar andere Sachen, die ich zumindest teilweise wieder beheben konnte.

Die Einleitung meiner momentanen HA habe ich fertig geschrieben, und ich hoffe den Rest diese Woche beenden zu können.

Gestern habe ich noch 15 Minuten mit F. telefoniert.
Als 23 Jährige weiß und verstehe ich viele Dinge, die ich als 15 Jährige nicht fassen konnte. Ich bin froh, dass F Teil meines Lebens ist.
Er hat mich viel auf manchmal mehr oder weniger schmerzhafte Weise gelehrt und sehr stark dazu beigetragen, dass ich so bin wie ich bin.
Es gibt viele Tage, an denen er mir keine Zuneigung spiegeln kann, weil er eben ist wie er ist.
Ich sage ihm aber jedes Mal, dass ich ihn lieb habe und manchmal, so wie gestern, da sagt er, dass er mir das nur zurück geben kann. 


Ich bin auch froh über T. und J.
Mit denen habe ich die letzten Tage auch mal geschrieben und es hilft einfach immer.


Gestern war ich abends besonders nachdenklich, weil S. und ich in unserer Nachmittagsstunde über Bewusstsein und Selbstreflexion gesprochen haben und er mich fragte, wann das bei mir eingesetzt hat und ergänzte, dass er in meinem Alter noch lange nicht so weit war.
Das war tatsächlich ein ziemlich nettes Kompliment.

Ich würde sagen, dass die Trennung meiner Eltern ein so einschneidendes Erlebnis war, das viele Bewusstseins und Reflexionsprozesse angestoßen hat. Ich lief meine ganze Jugend als emotionale nachdenkliche Person mit Verlustängsten umher.
Heute bin ich so eigenständig, dass es beinahe ungesund ist. Ich fühle mich zB bei meinen Partnern nie so, als wäre das ein 100% Committment. Die Möglichkeit des sehr schmerzhaften Verlusts sorgt dafür. 


Ganz selten denke ich an D.
Dann wird mir bewusst, dass ich schon 2011 wusste, dass dieser Mann mich ins Grab bringen wird. Emotional.
Er fehlt mir, ich weiß nicht warum und ich weiß nicht als was.
Ich gab ihm nochmal eine Gelegenheit zu interagieren, aber er bleibt weiter stumm.
J. sagt, dass ich auch in Zukunft nicht weich werden soll, falls sich seine Beziehung demnächst auflöst. Den Schritt zum Blockieren schaffe ich diesmal nicht so leicht wie 2016. Obwohl ich annähernd wütend über die Verhaltensweise bin. Aber die Nummer ist gelöscht. Es fühlt sich kein bisschen besser an dadurch.

"Ich wünschte wirklich es wäre anders. Bzw. ich wäre anders.
Du hast das eben wirklich nicht verdient. Es tut mir von ganzen Herzen leid, J."

Schwer zu begreifen, dass das das Ende ist.

Freitag, 15. Mai 2020

Did you ever consider that from my point of view you're the one and only winner?

S.H und ich haben noch ganz ab und zu geschrieben,  mir vorzustellen, dass es nicht mehr da wäre, ist unerträglich.

Am Mittwoch haben M.H. und S und L und ich abends noch Bier im Büro getrunken.
Es gab etwas zu feiern und es war sooo toll mal wieder nen Bier mit ein paar Leuten zu trinken.


Anfang der Woche habe ich super viel geschafft,
ab Mittwoch dann nicht mehr so.

Ich habe zwei neue Studierende an Bord geholt für ein Projekt am Lehrstuhl und es freut mich so sehr, dass sie da vielleicht etwas Fuß fassen können.

S. sagt immer. dass er der Lehre nichts abgewinnen kann. Ich liebe einfach alles an der Uni. Ich kann einfach nur hoffen, dass ich meinen Weg dorthin gut machen werden, sonst werden mich meine Ambitionen ins Grab bringen.


Mittwoch, 6. Mai 2020

"Everything you told me. I don't need to know."

Eine aus der Bahn bringende Nachricht folgt der nächsten.
Erst mein innerliches Drama mit D.
Und heute morgen um 10, als ich gerade im Büro der Uni ankam, erhielt ich und der Rest unserer Projekt-Arbeitsgruppe die Nachricht von S.H, dass er schwer erkrankt sei.
M.B. und S. turnten gerade vor meinem Büro rum, und ich fing da schon halb an zu weinen.
S.H. hat mich als Dozent durch einen Großteil meines Studiums begleitet.
Er ist mein Mentor und meine Bezugsperson in der Arbeitsgruppe. Jede studentische Meile habe ich mit ihm erreicht. BA, Abschlussprüfungen, Stipendienbewerbung.
Er ist ein großartiger Dozent und ein noch viel großartigerer Mensch und nicht mal jetzt verliert er die Hoffnung.

Es schmerzt.
Ich konnte ihm nicht in unserer Projektgruppe antworten, sondern schrieb ihm privat, so wie L. vermutlich auch. Wir sind jetzt schon über zwei Jahre ein gutes Dreiergespann und haben ja jüngst neue Team-Mitglieder erhalten.
S. schrieb auch zurück, wir arbeiten momentan zusammen an einem Projekt und er hofft, dass ich das auch ohne ihn etwas angehen kann. Ich hoffe ich kann ihn bestmöglich unterstützen.

Nachdem M.B und S. mein Büro nach der Nachricht verließen, weinte ich erst mal auf Toilette (die Gefahr das jemand bei mir ins Büro stürmt ist einfach zu hoch, weil das tatsächlich einer der Spots-to-be bei uns in der AG ist zum Quatschen).
Danach ging ich zu S. rüber ins Büro, der ähnlich wie S.H. eine wichtige Bezugsperson in der AG geworden ist. Er weiß, dass ich einfach sehr emotional bin und dann fing ich erneut an zu weinen, als er fragte, ob ich okay sei und er eigentlich direkt die Arme für eine Umarmung geöffnet hat.
Zuvor sah er mich nur weinen, als mein Großvater 2018 starb.

Meine Arbeitsgruppe besteht für mich nicht einfach aus Arbeitskollegen für mich.
Für mich sind diese Menschen nahestehende Leute bis hin zu familiären Gefühlen.
Deswegen ist es so hart, bei jeder schlechten Nachricht, die irgendwie kommt.


T. und N. habe ich davon vorhin erzählt, im Büro zu weinen ist halt auch nicht ganz alltäglich.
Wobei ich im Februar auch ganz schön oft den Tränen nahe war unter dem ganzen Druck, dem vor allem M.H und ich ausgesetzt waren. Das ist aber sehr viel besser geworden.


Heute Nachmittag saßen M.B und ich in meinem Büro und quatschten und S. kam später noch dazu. die beiden sind ja momentan in der Lehre der ProSems tätig und ich helfe als Tutorin, es gibt also auch immer was zu besprechen. Vor allem in diesem digitalen Semester.
Aber es fühlte sich gut an, wie ein bisschen Normalität.



Die Arbeitsgruppe hat viele viele gute Nachricht erhalten die letzten Monate.
Aber es gab auch zwei, drei sehr schlechte Nachrichten, die leider und vermutlich einiges an Nachspiel mit sich ziehen, schmerzlich.

Dienstag, 5. Mai 2020

"When I find myself without a feeling, Call me with an empty mood inside. Patiently I'm waiting for the healing. Every demon takes me on a ride."

Ich hätte gerne mehr Personen in meinem Leben, mit denen es so deep ist wie mit S.
Früher war es oft mit T. so, bei jedem Vortrinken!



J. schrieb noch, dass er sich auf die nächste Aubergine freue und alle Geständnisse, die noch kommen.
D. und ich sorgen einfach für Entertainment. Haben wir zumindest.
Ich denke schon noch zu oft an ihn, weil ich mich frage, ob er an mich denkt. Und eigentlich bewege ich mich da nur im Kreis.
Zum Glück ist das dennoch relativ selten, weil ich meine Tage wieder im Büro verbringe, und dann keine Zeit für Gefühle habe.


Gestern habe ich Bojack zuende geguckt, und ich bin traurig, dass es vorbei ist.
So wie immer, wenn etwas endet, das mir ans Herz gewachsen ist.
Davor gab es noch einige Szenen mit Diane und Princess Caroline, die ich so sehr fühle.



Ich habe momentan ziemlich gute, lange, sonnige und produktive Tage.



i miss you quote | Tumblr

Montag, 4. Mai 2020

"Letzte Woche dachte ich noch: du liegst falsch!"

Sagt S.

Wir sprechen momentan viel über Sinn. Er hat früher Philosophie studiert und ist ein kluger Kopf. Ich bin ein halbwegs kluger Kopf, aber vor allem vermutlich eine verlorene Seele. Und so ergeben sich doch ziemlich gute Gespräche.

Letzte Woche sagte ich zu ihm, dass ich relativ wenig fühle. Die meiste Zeit fühle ich nichts oder: Wut. Da ich momentan nicht mehr wütend bin, weil D. sich einfach dazu entschied, mich in Ruhe zu lassen, ist es einfach okay und ich fühle relativ wenig.
Was mich also antreibt ist zum einen Wut. Zum andern meine Arbeit. Ich bin von ganzem Herzen Historikerin. Ich lebe für meine Arbeit. Ich lebe dafür, irgendwann hoffentlich meinen eigenen Lehrstuhl zu haben.
S. sagt, dass die Arbeit mich nicht antreiben dürfe, denn es müsse ja noch etwas anderes im Leben Sinn haben, bzw. Sinn ergeben.

Meistens verweise ich dann aus Spaß auf meine Vorliebe für Videospiele, was ihm aber nicht genügt. Ich kann ihm keine Alternative für meine Arbeit geben.
Heute sprachen wir wieder über Sinn und dass er am Wochenende darüber und über das, was ich sagte, nachgedacht hat. Dann sagte er "Letzte Woche dachte ich noch: du liegst falsch!" Heute aber kann er erkennen, dass mein Antrieb berechtigt ist.
Er hat jetzt seinen Dr. und hängt im akademischen Mittelbau, weil er nicht nach mehr strebt. Aber wer von uns WissenschaftlerInnen möchte für immer im akademischen Mittelbau festhängen?
Ich habe ein langfristiges Ziel, das mich antreibt. Er nach dem, was er erreicht hat, derzeit nicht. Kein greifbares.

Es gibt sicher edlere Motive als Wut und "Ihr habt nicht an mich geglaubt, Ha! - Frau Filius, ich meine auch SIE!!", um Karriere machen zu wollen. Und Karriere machen zu wollen, um am Leben zu bleiben.

Aber das ist mein Sinn. Ich denke das genügt.


Wir reden über viele Dinge momentan, mehr noch als vor dem Weltuntergang und das finde ich großartig.

Mit Chef habe ich heute Vormittag den VL Podcast aufgenommen. Danach habe ich was für meine Seminararbeit gemacht und zahlreiche Emails von Studierenden bearbeitet.
Jetzt noch Seminararbeit, Kram lesen und später dann das langersehnte Finale von Bojack Horseman gucken. 

Samstag, 2. Mai 2020

Whether it hurts is kind of irrelevant

Ich liebe T. und J. aus den Tiefen meines Herzen.
Am Dienstag habe ich mit J. 90 Minuten gesprochen und am Mittwoch fast zwei Stunden mit T.
Mit beiden habe ich die D.-Thematik ausführlich diskutiert.
Mir gehts so viel besser,
Ich bin befreit seitdem ich mit beiden gesprochen habe.
Und auch D. habe ich alles gesagt, was ich los werden musste.

D. hat vermutlich für alle Beteiligten auf schmerzhafte Art und Weise das beste gemacht.



Morgen steht Unikram an.
Ich habe einen beknackten Kurs zu römischen Münzen und ich bin froh, wenn das vorbei ist.
Am Montag nehme ich mit Chef die neue Podcastfolge für die Vorlesung auf.
Donnerstag sind S. und ich in einer Videokonferenz mit den Studies, nachdem sie unser Videotutorial gesehen haben.
Freitag nehmen wir dann das neue Videotutorial auf.
Das digitale Semester ist ätzend, aber wir schlagen uns in unserer AG echt gut.


Auch was das Umziehen angeht, muss ich mir so langsam Gedanken machen.
N fragte gestern nochmal, ob ich nicht mit ihm und Joh. zusammen ziehen will.
Wir beginnen alle jetzt nach und nach zu promovieren und das wäre dann schon echt richtig cool.
Aber ich weiß nicht, wir werden es sehen. 

Montag, 27. April 2020

"All of your violence turns to silence, when you are near me."

Ich habe die dritte Absage nicht vertragen und auch nur schwer ertragen.
Nicht nur schmerzte es, dass wir uns nicht gesehen haben. Es schmerzte, dass auf die Frage "Wie ist der Plan?" nicht mal eine Antwort kam.

Die letzten zwei Monate waren für mich eine emotionale Achterbahn.
D. nach einem Jahr wiederzusehen, war einfach keine gute Idee. Auch wenn ich nicht mit diesen Konsequenzen gerechnet habe.

Er sagte einfach gar nichts, weder als ich fragte "Wie ist der Plan?" noch, als mehrere Tage vergangen waren.  Er sagte auch erst mal nichts, als ich nach über einer Woche schrieb 'Ich bin immer noch so sauer auf dich'.
Es ist unerträglich zu wissen, dass es ihn einfach nicht interessiert, auch wenn er anderes behauptet.
Als ich seine Handynummer löschte und er damit weder mein Bild noch meinen Status bei WA sehen konnte, bequemte sich der Herr zu fragen, ob er blockiert worden sei.
Und meine Güte, vielleicht hätte ich es einfach tun sollen.

Ich verstehe nicht mal, warum es schmerzt.
Vermutlich gehts hier nicht um D., sondern einfach um mein gekränktes Ego. Er ist mir vermutlich egal. Hätte er auch verdient.
Ich weiß ganz rational, dass das keine Zukunft hat. Warum es trotzdem so schmerzt, wer weiß.


Ich habe noch niemandem so richtig vom Gespräch am Freitag erzählt  (außer N., dass D. und ich gesprochen haben und ich immer noch angefressen bin) und es brodelt in mir.
Kurzfassung:
D. sagt, er hätte sich nicht beschweren dürfen, hätte ich ihn blockiert. Als ob ihn das interessieren würde. Wahrscheinlich arbeitet er darauf hin!
Ich unterstellte ihm, dass er keine weiteren Gedanken daran verschwendet hätte.
Und von ihm kam ein "Ich mache mir Gedanken Blah blah, ich habe mich kacke verhalten blah blah. Es tut mir leid, blah blah" (Das habe ich ganz schön oft in den letzten vier Wochen gehört...)
Ich sagte ihm, dass er egoistisch, unzuverlässig und ein Lügner sei und sich weder wie ein guter Freund noch wie mehr verhalten könnte und dass es schmerzt, weil ich für beides in all den Jahren zahlreiche Möglichkeiten gegeben habe.
Er fragt, ob er heute hätte zu mir kommen können, um das zu klären. Ich lehne mehrfach ab. Noch leichter könnte man es ihm ja nicht machen, unabhängig davon, ob ich ihn sehen wollen würde.
Er tut so, als würde er Reue zeigen und meint, er hätte zu viel Angst vor meiner Reaktion gehabt und könne verstehen, wenn ich ihn nicht mehr sehen wollen will. (Ich sage doch, dass er darauf hinarbeitet. Er will VON MIR HÖREN, dass ICH IHN nicht mehr sehen will, damit er es auf mich schieben kann.)
Ich frage ihn, wovor er Angst hat und mache noch ein paar Vorwürfe, fange dann aber doch an weich zu werden und schreibe, dass ich mir wünschen würde, dass es okay ist und nicht verstehe, warum es nicht funktioniert. Ich weiß warum es nicht funktioniert, aber ich verstehe es einfach nicht.
Ich kann einfach nicht verstehen, warum er sich so verhält.
Dann kommt wieder ein "Was wenn ich nur noch dich sehen will BLAH BLAH, ich weiß, dass du schon so viel Zeit verschwendet hast BLAH BLAH, ich war noch nie in so einer Situation BLAH BLAH" (er meint, dass er ne Freundin hat).
Ich sage ihm, dass man sich nicht so verhält, wenn man jemanden mag.
Er kommt mit "Was passiert wenn ich mal wieder (Lasst euch das auf der Zunge zergehen) Gefühle für dich entwickle BLAH BLAH"
Ich sage ihm, dass er sich kacke verhält.
Er sagt, dass er seine Freundin nicht verletzten will BLAH BLAH, mich aber auch sehen will BLAH BLAH, er nicht weiß, was aus dem Sehen folgt BLAH BLAH, er sagt erneut, dass er es verkackt hat und es ihm wirklich (ja klar..) leid tue.
Ich halte ihm mal wieder vor, dass ich nicht diejenige von uns bin, der es um Sex geht, ich ihn einfach sehen und mit ihm reden will und eine Freundschaft führen will.
Er sagt, ja letztes Mal BLAH BLAh, wir haben nur geredet und trotzdem war da dieses Gefühl BLAH BLAH.
Ich sage ihm erneut, dass er sich wie ein Vollidiot verhält.
Und der Oberhammer ist: "Wenn ich ehrlich sein müsste, dann würde ich mir wünschen, dass du in meiner Nähe wärest, wir beide mehr Zeit hätten und uns regelmäßig sehen würden und zusammen glücklich wären" UND ICH SCHWÖRE ICH WÄRE FAST GEPLATZT VOR WUT.
Ich sage ihm nochmal, dass ich ihm kein Wort glaube, weil man sich so nicht verhält, wenn man jemanden mag.
Er sagt "Blah blah meine Freundin, Blah Blah wollte dich nicht verletzten"
Ich frage ihn, was ich dazu noch sagen soll.
Er sagt "Dass du mich trotz allem liebst hast". Am liebsten würde ich ihn erwürgen.
Und dazu sage ich nur "Mit jedem Mal wo sowas passiert, habe ich danach das Gefühl, dass zwischen uns ein riesiger Abgrund ist. Und auch wenn das für dich vermutlich ganz anders ist, hatte ich oft genug noch damit umzugehen, was 2016 passiert ist.  Du weißt (und hier entblöße ich mich, obwohl ihm das längst bewusst ist), dass ich auf irgendeine Art und Weise irgendwelche Gefühle für dich habe, aber ich lasse mich nicht unbegrenzt von dir rumschubsen."
Er sagt dazu nur, dass er wünschte es (Ahhh.) wäre anders. Und ich das nicht verdient hätte BLAH BLAH, Sorry BLAH BLAH.
Auf meine Frage am nächsten Morgen, wie es nun weiter gehe, habe ich nun auch 2 Tage später noch keine Antwort erhalten. Warum auch. Wir haben ja nicht gerade ausdiskutiert, dass das kein angemessenes Verhalten ist. Auch nicht in einer Freundschaft.
Ich habe während des Gesprächs geweint, weil ich leider eine emotionale Intelligenz an den Tag lege, die anderen fehlt und weil meine Wut aus mir rausströmte.

Ich weiß, dass das mit D. nicht funktioniert. Das hat viele Gründe.
Ich habe mir aber einfach immer gewünscht, dass er sich zumindest wie ein Freund verhält, mich wertschätzt und mich nicht wie jede andere Frau in seinem Leben behandelt.
Wir haben in den elf Jahren viel zusammen durchgestanden. Dinge von außerhalb, die ihn traurig gemacht haben und Dinge, die mich traurig gemacht haben.
Innerhalb unserer Beziehung, habe vor allem Ich viel durchstehen müssen. Und frage mich heute mehr als in all den Jahren, Wozu?
Ich sehe an N., dass Freunde sich ganz anders verhalten. N. ist hier in Os und generell mittlerweile mein bester Freund. Er ist für mich da, egal was ist. Wir halten uns auf dem Laufenden und unterstützen uns gegenseitig und quatschen zumindest mal kurz am Tag.

Das Schlimmste ist einfach, dass D. lügt. Dass er sagt ihm läge so viel an mir, dass er mich nicht sehen kann wegen irgendwelchen Gefühlen, statt einfach ehrlich zu sein.
Ich kann nicht glauben, dass mich zu sehen - mit der Gewissheit, dass wir (jetzt) nicht zusammenpassen - schlimmer ist, als mich überhaupt nicht zu sehen. Und er sich deswegen wie ein Vollidiot verhält.
Und wenn er nicht lügen sollte, würde sich kein Mensch so verhalten.

Wut ist so ein schreckliches Gefühl.
Weil es kein Ausgleich gibt.
Wohin sollte ich mit meinem Gefühl, wenn von D. überhaupt nichts kommt. Wohin soll ich jetzt mit meinem Gefühl und der Wut?
Ich mache mich doch nicht zum Vollidioten und melde mich SCHON WIEDER.
Es fühlt sich an als würden mich zwei Ketten auseinander ziehen, eine nach vorne und eine nach hinten. Wut ist bei mir kein Bauchgefühl.

Ich habe mir in all den Jahren immer gewünscht, dass er sich wie ein guter Freund verhalten würde. Dass er für mich da ist, dass wir vernünftig kommunizieren können. Dass er zumindest ab und zu mal Zeit hat, auch wenn immer klar: ich bin - nicht mal ansatzweise - eine Priorität.
Aber vielleicht kann er einfach kein guter Freund sein, und vielleicht wollte er das in den ganzen Jahren auch nicht.
Als ich mich 2015 von M. trennte und D. am Ende des Jahres gebraucht hätte, resultierte das im Ergebnis, das wir alle kennen: Ich habe ihn blockiert und wir haben ein halbes Jahr nicht gesprochen. Ziemlich sicher, weil er die Hoffnung hatte, jemand anders dadurch um den Finger zu wickeln. Und dann redeten wir auch nur wieder, weil ich auf ihn zugegangen bin.
Vermutlich bin ich momentan gut genug, um ein bisschen zu schäkern, jetzt erst recht, wo er eine Freundin hat und das den Reiz des Verbotenen hat.  Und natürlich auch nur dann, wenn das gerade in seinen Zeitplan passt. Für mehr reicht es aber nicht. Aber ich habe das die letzten Wochen ja auch mit mir machen lassen.

Ich habe D. nie dazu bekommen mit mir zu sprechen. Ehrlich.
All die Jahre habe ich ihn geschätzt, trotz allem.
Obwohl ich wusste wie er mit anderen Frauen umgeht und wie er sein kann.
Ich habe ihn geschätzt, weil ich immer dachte, dass niemand den anderen so gut kennt wie wir den jeweils anderen. Weil ich mich wohlfühle bei ihm. Sein Zimmer fühlt sich immer ein bisschen wie Zuhause an. D. wieder zu sehen - auch nach Monaten - fühlt sich immer vertraut an. Dass D. nach Monaten sagt "Du riechst immer noch wie damals". Auch das ist Vertrautheit.
Die letzten Monate bevor wir uns im März gesehen haben, war es in Ordnung, dass wir uns weder gesehen noch großartig geschrieben haben. Aber das Treffen und alles Andere haben einfach zu viel in mir aufgewühlt. Und das wieder zu vergessen - mit dem Wissen, dass ich jetzt habe - wird eine Ewigkeit dauern.

Ich habe überlegt mit S. über alles zu sprechen. Schließlich ist er mit seinen 32 Jahren ein alter - weiser - Mann. Wir verbringen momentan ziemlich viel Zeit in den Mittagspausen und am Nachmittag miteinander, weil wir im Büro hocken.
Aber irgendwie ist es auch suboptimal.
J und ich haben aber für morgen eine Skype-Session einberufen. Vielleicht wird meine Wut etwas besser, wenn ich das mit jemandem teile, denn momentan halte ich mich ja sehr bedeckt. Vor allem jemand, der unsere komplexe Beziehung schon von Beginn an verfolgt.

Wenn mir jemand doch einfach sagen könnte, dass ich in vier Jahren mit meinem Doktor fast fertig bin, eine schöne Wohnung in Os mit Partner und Hund habe, könnte ich mich besser auf die Zukunft konzentrieren.
D. raubt mir nicht nur Nerven, sondern auch unfassbar viel Zeit.

Und jetzt fühle ich mich ein ganzes Stück freier.

"Cause we got no secrets to tell.
You know me like I know myself.
[...]
Because you're timeless.
You see me clearly.
All of your violence turns to silence
when you are near me."




Sonntag, 29. März 2020

When you say "I'm leaving", i'll start believing you notice how it's meant to be.

Ich frage mich viele Dinge, die ich D. fragen sollte.
Glaubst du zu wissen was ich denke, was ich fühle?
Was denkst und fühlst du?
Vertraust du mir 100%?
Habe ich dir jemals Gründe gegeben, das nicht zu tun?
Wie stellst du dir die Zukunft vor?
Du sagst es fällt dir schwer, aber was ist 'es'?

Über diese Fragen habe ich auch viel nachgedacht.
Ich misstraue D. in den Tiefen meines Herzens. Noch immer. Vier Jahre später wegen dem, was passiert ist. Würde D. mich ans Messer liefern wollen, hätte er es vermutlich längst getan - und trotzdem bleibt dieser kleine Funken Misstrauen.

Kaum jemand kennt mich so gut wie D. es tut.
Ich habe ihn in den vier Jahren immer wieder abgewiesen. Auch in Situationen, in denen es nicht nötig gewesen wäre, weil wir einfach nur gescherzt haben.
Und in ganz wenigen Momentan, habe ich ihn so nah an mich heran gelassen, obwohl es weder vernünftig noch klug war.
In meinem Kopf bin ich diejenigen, die tiefe Zuneigung empfindet. Und er tut das nicht.
Was jetzt die Wahrheit ist, weiß ich nicht.
Es erscheint paradox, dass er immer wieder beteuert, wie viel ihm an mir liegt und ich glaube es nicht. Habe ihn so gerne, aber schlage mich von einer Beziehung in die nächste. Und so sind das jetzt in den 5 Jahren immerhin schon 3 verschiedene.
Und er war bis vor kurzer Zeit single, die ganze Zeit.
Was in meinem Kopf vor sich geht, kann ich gar nicht wirklich beschreiben.
Es versetzt mir auch keine Stiche, wenn ich an alle die Frauen denke, die ihm irgendwie nahe waren. Außer L. ...
Das empfinde ich als seltsam. Sollte das nicht anders sein? Oder beruhigt mich unterschwellig der Gedanke, dass das immer unbedeutend war.

Was würde es auch schon ändern?
Ich bin in Os. Er nicht.
Ich will Karriere machen.  Er weiß nicht wirklich was er will.
Ich bin ernst, organisiert und zynisch. Er ist jung, kreativ und frei.
Ich habe keine Zeit dafür. Er hat keine Zeit dafür.

D. wird mich in den Wahnsinn treiben.
Nachdem wir uns den Dienstag gesehen haben, war ich eine Woche emotional innerlich so aufgebracht. Mittlerweile habe ich mich beruhigt, aber diese Aufgebrachtheit ist auch kein Dauerzustand. Wie kann mich das nur jedes Mal so durcheinander bringen?

Nächste Woche sehen wir uns evtl schon wieder. Es wäre dumm, ein drittes Mal in Flammen aufzugehen.
D. weiß genau was er sagen muss, um mich jedes Mal zu beruhigen und mich zum Schmunzeln zu bringen. Es ist so viel Spannung in dieser zwischenmenschlichen Beziehung seit 10 Jahren.
Die Tatsache, dass wir 2018 miteinander geschlafen haben, als ich mich von H getrennt hatte, hat da auch irgendwie nur kurzfristig Abhilfe geschaffen.


Vielleicht hätte ich meinen Blog lieber "Mein Leben mit D." nennen sollen.

Sonntag, 22. März 2020

It's okay I guess just tell me how you feel.

Ich fühle mich wieder so als müsste ich schreiben damit es mir besser geht.
Am Dienstag war ich bei D. Nach einem Jahr oder so.
Ich komme immer bestens klar, wenn wir uns ewig nicht gesehen haben. Dann bin ich in Ordnung.

Wenn wir uns dann sehen, strömt so eine Woge aus Vertrautheit und Zuflucht durch mich und es kotzt mich an. Währenddessen bin ich glücklich und zufrieden, aber wenn ich dann wieder fahre wiegt mein Herz so schwer.

Dann schreiben wir ein wenig hin und her. Dinge, die mehr oder weniger angebracht sind, wie gerne wir uns haben, blah blah.

Und dann kommt nichts mehr. Dann stehe ich immer wieder mit meinen Emotionen alleine da und es schmerzt mich.
Es schmerzt.

Ich weiß gar nicht was ich schreiben soll, um dieses Chaos in irgendeiner weise erträglicher für mich zu machen.

Das letzte Jahr über habe ich D. ziemlich im Regen stehen lassen. Er hat oft versucht mit mir zu sprechen und ich habe einfach kaum bis nie geantwortet. Vielleicht rächt er sich auch einfach dafür.

Eigentlich war es schon immer so, all die Jahre.
Nach jedem Mal, wo wir uns gesehen haben, bin ich diejenige, die leidet. Egal was bei den Treffen passiert ist.

Er ist für mich jemand besonderes. Aber ich bin das nicht in dem Maße für ihn - auch wenn er das immer wieder betont.

Am liebsten hätte ich mich Dienstag in seinem Arm eingerollt. Wäre dort gestrandet. War dann aber um 1 wieder hier.

Ich habe ihn immer wieder weggestoßen. Ich war immer in Partnerschaften. Vermutlich hat er lange genug gewartet und jetzt hat er jemanden gefunden.
Ob er das ernst meint ist nochmal eine andere Sache.
Ich habe nach all der Zeit vermutlich einfach nicht verdient mich zu beschweren.


Ich weiß, dass das nie klappen würde. Nie, bevor wir 30 wären.
Aber wie kann sich eine Person nach all den Jahren noch so nach zuhause anfühlen?

I'm a Mess.