Seiten

Freitag, 27. November 2020

Der Traum ist immer nur geliehen.

Fünf Jahre in Osnabrück.
Ich habe mir immer wieder gewünscht, dass es anders wäre. Häufig nur wegen D.
Unsere zwischenmenschliche Beziehung litt vermeintlich unter der Entfernung, aber vermutlich ist diese das einzige was für diese lange Dauer an Kontakt gesorgt hat. 

Anderseits hätte ich nie wieder zurück gewollt. Ich liebe es hier.
Ich konnte nie so frei leben und atmen wie hier. 

Fünf Jahre in Osnabrück und so wie es aussieht, werde ich noch mindestens bis 2025 hier bleiben. 
Vor zwei Wochen sprach ich mit Chef am Telefon über die Lehre und er fragte mich nochmal, ob ich mir nicht vorstellen könnte die eine Projektstelle zu übernehmen nächstes Jahr.
Das wäre der Wahnsinn. Fünf Jahre. Dann wäre ich promoviert. 

Gestern steht Chef in meiner Bürotür. Ich sprach Tage vorher mit F.W. über die Pläne. 
Chef schaut mich erwartungsvoll an und ich bringe es endlich über die Lippen, mich tatsächlich verbal als Kandidatin ins Rennen zu werfen. 
Chef freut sich, F.W. sagte schon vorher im Gespräch, dass auch er sich freuen würde.

Doktorväter. Mama schmunzelte bei dem Wort. 

Frau B. sieht mich angespannt an, wenn sie merkt wie angetrieben ich bin.
Alles was ich gab, war lange Zeit meines Lebens nie genug.

Seit fünf Jahren kann ich atmen.
Seit drei Jahren in der Arbeitsgruppe kann ich leben. Es ist genug. Was ich tue ist genug.

Diese Zukunft ist das beste, was mir passieren konnte. 
Chef hat mich gerettet, ohne dass ihm das je bewusst sein wird. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen