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Dienstag, 18. August 2020

Burn me at the stake, Met the devil, Made the deal for it.

 Ich bin angefressen.

Nach dem Schreiben habe ich gestern ein bisschen geheult und dann entschieden F. anzurufen. F. ist derjenige, den ich anrufe, wenn ich vorher maßlos geheult habe und nicht so richtig wirklich darüber reden will. F. kann ich anrufen ohne zu zögern. Beim ersten Versuch ging er nicht ran, rief dann aber zurück. 
Ich liebe das, was aus uns geworden ist. 2018 haben wir wirklich sehr sehr sehr viel miteinander gesprochen. Nach der Trennung von J haben wir fast jeden Tag gefacetimet. Als er es erfuhr, rief er mich an und fragte, ob ich nach H kommen könnte. Mittlerweile haben wir sehr viel weniger Kontakt. Wir reden alle paar Wochen miteinander. Ich habe damals nicht damit gerechnet, dass es so zwischen uns werden könnte. Aber F. und ich haben uns einmal komplett ausgesprochen (anders als D. und ich) und danach war es einfach gut. Alle Fronten waren geklärt.
F. kann ich mich aufdrängen ohne mich dabei doof oder schlecht zu fühlen. Und wenn F. das gerade nicht tragen kann, dann sagt er es einfach. Ich weiß, dass andere Beziehungen für ihn oft schwer sind, aber wir können über alles reden. F. versucht nie irgendwelche doofen konstruktiven Vorschläge zu liefern, F. versteht und ist einfach da. 
Gestern habe ich ihm noch (so wie fast jedes Mal am Telefon) gesagt, wie wichtig er für mich in meiner persönlichen Entwicklung war. Ich kann durch ihn sehr viel selbstbewusster in viele Situationen reingehen. F. nimmt mich wie ich bin und das hat er immer getan. Und ich liebe es, wenn wir uns gegenseitig Babe nennen, aber alles einfach ist, wie es ist. Es ist einfach.
Ich würde mir für ihn so sehr wünschen, dass er glücklich ist. Mittlerweile habe ich begriffen, dass das aber nichts ist, was ich beeinflussen kann. Als 15 Jährige hat es mich einfach abgefuckt.
F. ist für mich wie ein großer Bruder und ein enger Vertrauter. 
Wirklich und tatsächlich Ich sein zu können, mit all den negativen Strudeln, ist kaum woanders möglich. Ich wünschte mir wirklich, dass eine meiner engen Bezugspersonen hier in Os wäre. Egal ob F., T. oder J. Oder bis vor kurzem D. 

Dann gibt es mir immer sehr zu bedenken, dass ich zB nicht N. oder M. anrufen würde, wenn es so ist wie gestern. Meinen besten Freund hier oder meinen Partner. Und dann fühlt es sich in mir so distanziert an. Dabei kenne ich beide jetzt auch schon mehrere Jahre. Wie viele Jahre soll es noch andauern bis es sich für mich so tief anfühlt?

S. und ich haben heute mal wieder über deeperen Shit gesprochen. Und das ist eigentlich das Beste am ganzen Arbeitstag. Es ist immer wieder eine Mischung aus persönlichen Dingen und wissenschaftlichen Konzepten und es bringt mich so viel weiter. Ah, der Gedanke, dass er ein Jahr lang weg ist macht mich krank. 

Das Gefühl im Magen ist so krass schlimm geworden, es fühlt sich jederzeit so an, als würde ich mich übergeben müssen. Ich habe gestern Abend drei und heute Morgen nochmal drei von den Unruhe-Tabletten genommen und ich bin trotzdem ein bisschen vorm durchdrehen und konnte dann heute auch nicht vernünftig arbeiten. Ein bisschen ist es auch das Gefühl, das ich als 15 Jährige so oft hatte. Das Bedürfnis sich die Sinne zu vernebeln, genau deswegen sollte ich gar keine Suchtmittel konsumieren. Hab N. schon gesagt, dass wir uns ganz dringend betrinken müssen. Aber das ist ja nun wirklich keine Lösung. 


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