Seiten

Sonntag, 28. Mai 2017

Dance around like skeleton, cause we forgot what we wanted.

Es ist Sonntag, es ist 14 Uhr.
H kam heute morgen um 9 hier an, gestern Abend war er feiern.
Dann hat er sich hier schlafen gelegt, als ich aufstand.
Die Sonne scheint, es ist sehr warm.

Wir wollten heute ins Schwimmbad fahren.
Nachdem wir schon dieses und nächstes Wochenende über den Haufen werfen mussten, da der Herr feiern gehen möchte. Das bedeutet samstags mittags fährt er weg, und sonntags wenn wir uns sehen ist er verkatert und zu nichts zu gebrauchen. So wie heute.
Ich treffe andere Pläne für Samstags.

Gestern war ich in Shg bei D.
Wir haben uns seit dem 25.12. nicht mehr gesehen, wir schreiben ständig. Das selten sehen hat seine Vor- und Nachteile. Ich wäre gerne öfter bei ihm, aber worauf soll das schon hinauslaufen.
Wir waren Mittag essen und danach noch bei ihm. Ganz Gentleman-like hat er mein Mittag bezahlt. Vielleicht wollte er auch nur eine seiner Liebschaften ärgern, die ins selbe Café kam in dem wir saßen und scheinbar eher weniger erfreut war.
Es ist manchmal absurd seine bessere Hälfte zu sein.
Er hat einige Liebschaften, aber bis auf eine weiß keine von mir. Und ich weiß von ihnen allen, ich gehe nicht mal davon aus dass seine Jungs so wirklich Bescheid wissen.
Eigentlich müsste man ihm aus moralischer Sicht eh die Ohren lang ziehen, aber ob ich die richtige Person dafür bin?


Wir haben viel geredet. Darüber dass wir uns beide in ganz andere Richtungen entwickelt haben, und zwar genau in die, die damals keiner von uns gedacht hätte.
"Er ist ein wilder Musiker mit Frauen und Drogen" - naja. Ein paar Frauen und leider auch den Drogen. Damals war er so anständig. Schlecht in der Schule, aber hat spät mit Alkohol angefangen und naja war lieb und nett? Nach seinem Abi letztes Jahr lebt er nun für die Musik und keiner von uns beiden weiß, wie es für ihn weiter gehen soll.

Ich war eine schwierige Jugendliche. Ich habe früh Alkohol getrunken und Tabletten ausprobiert und ab und zu gekifft. Obwohl meine Noten stets gut waren, war ich ein emotionales, aufschneidendes Wrack. Das habe ich jetzt, schon länger, überwunden.
Ich war Jahrgangssprecherin die letzten zwei Jahre der Schulzeit und habe ein relativ gutes Abi gemacht. Bin zuhause ausgezogen um noch im selben Jahr studieren zu gehen und habe hier vermutlich die Liebe meines Lebens kennengelernt und wir haben einen Kater.
Meine Bachelornote ist derzeit nochmal besser als meine Abiturnote und ich werde das in Regelstudienzeit durchziehen. Aber wer bin ich schon, um in moralisch in seinen Schranken zu weisen, wenn gerade er mich dazu veranlasst moralische Fehler zu begehen. So "Schwerwiegend", das einer davon vermutlich ewig unter uns bleibt.

Was verbindet uns dann noch?
Sind das nur acht lange Jahre aufeinander verlassen und sich wertschätzen?
Acht lange Jahre voller Kummer und Freude und zusammen rumhängen?
Ende 2014 und Anfang 2015 waren D. und ich so viel beisammen, bis es an Silvester 2015 komplett zusammenbrach. Und seit Juni 2016 sind wir uns näher als jemals zuvor.
Wir lachen über unsere gemeinsame Zeit. Wir fragen uns wie wir es durch die Schulzeit schaffen konnten. Und wir sind uns einig dass ich ihn mit seinen Noten mit zog, und er mich durch seine Zuneigung (wie ich gestern sagte "Liebe") dazu brachte es durch zu ziehen.
Wir sind so unterschiedlich und die "Angst", dass in ein paar Jahren doch wir miteinander enden ist da.  Wenn wir Späße darüber machen, dass ich in fünf Jahren Kinder möchte, und er vermutlich nichts in den Händen hält.

"weil du mir vor die Füße gekotzt hast" - Ja. an manche Tage erinnern wir beide uns wohl, als wären sie gestern gewesen. Es war beinahe egal was passiert ist, was ich gemacht habe, er hat mich nie verlassen.  Und wahrscheinlich würde ich ihn aus diesen Gründen ebenfalls nie hintergehen.

Irgendwie haben wir uns in der siebten Klasse gefunden. Und nun sind wir beide 20. Halten aneinander fest.

Wie viele Menschen finden so jemanden im Leben?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen