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Mittwoch, 24. März 2021

In Cold Blood.

 10 kg.

Ich rolle mich ein unter meiner Therapiedecke, die mehr als doppelt so schwer ist wie sie sein sollte.
Ich schlafe wieder etwas besser und ich habe etwas seltener Alpträume. 
Aber ich habe noch Alpträume und zwar genug. 

Heute bin ich etwas niedergeschlagen. Noch immer, weil ich vor zwei Nächten wieder einen Alptraum hatte und am meisten, weil die Therapie morgen ausfällt und ich damit bis zum 15.04. Pause habe. 

Heute habe ich mit S.B. geskyped und ich kann eigentlich nicht fassen wie sehr er mir fehlt. 
Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass die Alpträume schlimmer werden. 
Mit S.B habe ich einfach auch viel in der Mittagspause gesprochen.
Ganz viel von dem konnte ich mit jemandem besprechen und jetzt bin ich ein bisschen alleine damit.
M gucke ich morgens an und er sieht mir wehleidig in die Augen, wenn ich wieder und wieder sage "Ich hatte ein Alptraum". Das hilft keinem von uns. Da steht ich momentan alleine da. M. ist keine Hilfe. M. hat dafür derzeit keinerlei Gespür.


Auch sonst ist es eher mau damit, das sonst loszuwerden.
J. ist mehr schlecht als recht erreichbar und da ich auch keine Lust hatte D. hinterherzulaufen, werde ich das auch bei J. nicht anfangen. Auch mit T habe ich wenig Kontakt. Wir telefonieren immer mal wieder.
Den Großteil der Zeit stehe ich aber für mich alleine vor diesem vermeintlichen Scherbenhaufen, den ich nicht aufgeräumt bekomme.
Dass ich mit niemandem darüber spreche(n kann), hat vor allem mit mir selber zu tun.
N. könnte ich wahrscheinlich jeden Tag vollheulen und er würde es sich anhören. Er weiß, dass ich Alpträume habe, aber ich würge das Thema sonst relativ schnell ab. Wir haben uns auch schon länger nicht mehr gesehen - das liegt selbstverständlich auch an mir. Ich weiß das. 


S.B. weiß auch von meinem Alptraum. Wir sprachen heute auch darüber. 
Er fragt mich immer und immer wieder wieso ich das nicht hinter mir lassen kann. Wieso kann ich das nicht akzeptieren. Nicht mal als Historikerin kann mich mich damit abfinden, dass jedes Ereignis multikausal ist und dass ich nie eine Erklärung bekommen würde, die mich zufriedenstellt. 
S.B. ist mir mit seinem 10 Jahren doch einfach ein ganzes Stück voraus. 


Ich habe Kopfschmerzen. 


Meine Eltern wissen jetzt auch, dass ich in Therapie bin. Seit über einer Woche. Das ist aber eine Geschichte für einen anderen Tag.

Manchmal will ich einfach nur von einem LKW angefahren werden. 
Oder wochenlang schlafen. 

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