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Freitag, 30. Oktober 2020

Movement was my Only Chance.#

Ich bin fast fünf Monate in Therapie.
Ich bin in Ordnung. Ich "lebe" ohne größeren Breakdown.
S. guckt mich heute sogar an und sagte so etwas wie "du strahlst so."

Ich bin in Ordnung, aber ich frage mich, ob es jemals gut sein wird. Ob ich jemals fürs Leben gemacht sein werde. 

Es passiert derzeit wenig, das mich akut in ein Chaos stürzt.
Ich muss dann jedes Mal vor der Therapie überlegen über was Frau B. und ich sprechen können. Über welche unangenehme Wahrheit ich mir dann in der kommenden Woche den Kopf zerbreche.
Frau B. sieht mich immer wieder fraglos an, wenn ich zwischen den Wasserfällen lache. 
Ich kann das auch nicht wirklich erklären.


Momentan kämpfe ich am ehesten damit mir die Pausen zu gönnen.
Die letzten Monate - eigentlich seit letztem Oktober - waren einfach nur hart.
Letztes WS habe ich gearbeitet. Das ganze Semester durch. Jeden Wochentag.
Unter der Woche zahlreiche Lehrveranstaltungen und am Woche alle für die Woche vorbereiten. 
Meine Tutorien musste ich planen und auch als Studentin Dinge vorbereiten.
Ich habe gearbeitet und nichts anderes getan.
Seit Februar habe ich Seiten über Seiten an Text produziert.
Und jetzt gibt es Zeit. Zeit ist über. Zeit, die mich quält.
Ich kann die "gewonnene" Freiheit nicht genießen. Mich quält der Versuch zu entspannen. Mich quält die Zeit, die ich nicht zum Arbeiten nutze. 

Seit dem 30.09. ist das so. Zeit. Zeit. Zeit. Mit der ich mehr oder weniger viel anzufangen weiß.
Ich koche Abendessen und trinke mit S. Weißwein. Ich trinke mit N und J 3 Flaschen Weißwein. Ich koche mit M. Und viel mehr Menschen sehe ich wegen Corona auch nicht. Außer eben die Arbeitsgruppe (zu der S. ja gehört).
S. und M.H. sind beide Single seit kurzem. Ich schlage mich also hauptsächlich mit ihrem Umgang damit umher und höre vieeeeeeel zu. Was in Ordnung ist. 

Das Leben hat mir vermeintlich wenig gegeben.
Aber ich muss mir immer wieder deutlich machen, dass ich wirklich absolut bemerkenswerte Menschen immer bei mir habe wie T. oder auch F. und hier in Osna auch andere gefunden habe und sehe.
Ich muss begreifen, dass mein Umfeld meine Fähigkeiten wertschätzt.
Chef und die gesamte Arbeitsgruppe glauben an mich und das, was ich kann.
Auch Herr K., der ging - was mich noch immer trifft - sagte zum Abschied, dass er wenig Studierende kenne, die so gut aufgestellt seien. 

Ich wünschte, ich könnte das aus ganzem Herzen schätzen.

Ich werde rastlos sein. Vielleicht für immer.

Montag, 19. Oktober 2020

Wer nie scheitert hat sich zu wenig vorgenommen.

 Therapie ist oft schmerzhaft. Schmerzhaft ehrlich. 
Ehrlich zu sein, was D. betrifft und mein Chaos und alles tut einfach gut.
Auch wenn Frau B. mich dann manchmal ganz nachdenklich anschaut. 


Gestern habe ich zwei Stunden mit T. gesprochen und das war Love.
Ihre Stimme zu hören, sie zu sehen. Das ist mindestens genauso Heimat wie es bei D. war.
T. und ich begleiten und schon ewig. Und ich schätze sie so sehr.
Es gibt wenig Frauen in meinem Leben, aber weil es T. gibt, habe ich das auch selten vermisst. 
So viele lange Jahre sind wir jetzt schon befreundet. Eine Ewigkeit.
Viele Jahre waren hart für beide von uns. Aber wir haben alles irgendwie durchgestanden - mit einer gesunden Menge Alkohol und anderen Drogen. 

Sonntag, 18. Oktober 2020

Gelernt.

 Und was du brauchst, wird dir niemand geben
Wer du bist, kann dir nie jemand nehmen
Und was du suchst, wird dir nie jemand zeigen
Und was du glaubst, wird dir niemand beweisen
Denn was wir sind, hat noch niemand verstanden
Und was du fühlst, passt in keinen Gedanken
Und wer du bist, wirst du niemals ergründen

Freitag, 16. Oktober 2020

Was du fühlst passt in keinen Gedanken.#

Was ich für D. gefühlt habe in all den Jahren ist komplex. 
Das sind einerseits Gefühle, die mich zu Fall gebracht und in den Wahnsinn getrieben haben. Und andererseits hat mich dieses Verhältnis so oft kalt gelassen. 

Ich habe häufig zu T. oder auch J. gesagt, dass ich mir gewünscht hätte, dass D. sich einfach wie ein guter Freund verhalten hätte. Das ist sicherlich ein Teil der Wahrheit. 
Genauso habe ich mir aber zu vielen Zeitpunkten gewünscht, dass es etwas Besonderes ist und bleibt und mich von der leisen Angst und vermeintlichen Sicherheit treiben lassen, dass irgendwann doch der Punkt kommt, an dem wir beieinander sind, es aufrichtig und einfach ist. 

In diesen langen Jahren habe ich für D. immer irgendwas gefühlt. Irgendwas, das mir mal mehr oder weniger bewusst war und sich mal mehr oder weniger als Gefühl manifestierte. 
Ich habe das so oft gedacht, so oft sind diese Gedanken vor meinem geistigen Auge runter gerattert. Aber wann habe ich sie mal ausgesprochen, wann war ich so ehrlich dieses Chaos in seiner Gänze und Härte zu teilen? 

Ich habe selber nicht immer verstanden, warum ich was zu welchem Zeitpunkt fühlte. 
2018 als ich Single und bei ihm war ging mein Leben danach ganz normal "ohne" ihn weiter. Es war zu diesem Zeitpunkt auch keine Perspektive mich da gefühlstechnisch zu verlieren. 
Anfang diesen Jahres hingegen hat mich unsere Begegnung in einen tiefen Strudel aus Gefühlen gestoßen. 
Er ist auch nicht unschuldig daran, er hat sich eine ganze Strecke lang daran beteiligt - auch wenn das vermutlich mit keinem Wort aufrichtig war. 

Vermeintlich zu wissen, dass keiner den anderen so gut kennt wie man selbst, ist eine der vielen Aspekte, die sich als Idealisierung offenbarten. 
D. kennt mich nicht mehr, vielleicht hat er mich auch nie wirklich verstanden. Genauso wenig weiß ich, was D. für ein Mensch ist. Ich kenne ihn augenscheinlich in den seltenen Momenten, in denen er heuchlerisch Zuneigung offenbart. Viel mehr scheine ich ihn zu erkennen in den Momenten, in denen nichts zurück kommt, in denen er unzuverlässig ist. Das sieht ihm ähnlich, das macht ihn für mich aus.
Von seinem Charakter und seinen Facetten ist für mich nichts übrig geblieben, wenn ich jemals ein echtes Bild davon hatte. 
Ich sehe diese Unzuverlässigkeit und die vielen Male, die er moralisch verwerflich handelte. Und vermutlich sieht er dieses Verhalten auch bei mir.

D. hat mir in der Zeit selten bis nie das geben können, was ich gebraucht habe. Der Vergleich mit F. ist hart, aber gerechtfertigt. F. hat viele Wochenenden mit mir verbracht. Ein ganzes Jahr lang. D. und ich haben uns nie gesehen, bevor wir 18 wurden. F. nahm mich auch in der Öffentlichkeit wie ich war. D. verhielt sich ruhig und wollte oder konnte seine Zuneigung nie in diesem Raum offenbaren.
Ich war 2012 emotional zerrissen zwischen den beiden und auch ganz allgemein und letztlich hat mir keiner der Beiden die Sicherheit gegeben, die ich gesucht habe. D. hat es aber auch nie im Ansatz versucht. Von Anfang an war unsere zwischenmenschliche Beziehung durch die Relation und das Hereinbrechen mit und anderer Personen bestimmt. 

Zu beschreiben was ich fühle und das ganze Chaos, das mit D. einhergeht, zu sortieren ist beinahe unmöglich.
Ich habe mir immer wieder aufrichtig gewünscht, dass es anders wäre. Dass wir noch am gleichen Ort wären, dass es einfacher wäre. 
D. hat so häufig gesagt, dass er sich wünschte, dass es anders wäre. Und der Ausgang dieser ganzen Geschichte lässt nicht darauf schließen, dass er es auch nur ein einziges Mal ernst meinte.

In all den Jahren habe ich immer etwas für D. über gehabt. In den Momenten, in denen das deutlich wurde, hat es mich innerlich zermürbt und vermutlich auch nach und nach jede einzelne Beziehung zum Scheitern gebracht. Da sind Dinge zwischen mir und D., die ich mit ins Grab nehmen werde, weil es mir selber so falsch vorkam. Ich habe mich für ihn selber immer wieder ins Fadenkreuz meiner eigenen Moralvorstellungen verfrachtet und mit meiner Unaufrichtigkeit gelebt. Das hätte ich auch dieses Mal wieder, wenn es dazu gekommen wäre. Was umso trauriger ist. Dass er es war. Immer wieder.

Vermutlich war ich noch nie wirklich aufrichtig, wenn ich mit jemandem über die Beziehung zu D. gesprochen habe. D. ist sich der wirklich traurigen Wahrheit sicherlich bewusst. Auch wenn er mich nicht (mehr) kennt, ist ihm mein Loyalitätsempfinden sicherlich noch ein Begriff.
S. hat mich so häufig gefragt, was ich denn wirklich von D. erwarte und warum. Auf diese Fragen gibt es Antworten, die mir immer bewusst waren, die ich aber nie wirklich wahrhaben wollte. 

Dieses Frühjahr hat mich paralysiert. Es hat mich in seiner gesamten Gefühlswoge überrascht und mich rastlos werden lassen. Das ging vorbei. Aber damit auch das Bild, welches ich von D's und meiner Beziehung hatte.
D. hat sich zu keiner Sekunde mit dem Problem auseinandergesetzt. Er hat mit keinem Gedanken versucht zu verstehen.  Er ging ohne etwas zu sagen. Ohne ,dass er darüber nachgedacht hat, hat er vielleicht das Bestmögliche getan. Er ging. 

Was wäre auch eine Alternative gewesen zu der jetzigen Situation? 
Es gibt keine Alternative, die im Ansatz zufriedenstellend für irgendwen von uns wäre, wenn man davon ausgeht, dass nicht jedes von D's Worten einfach gelogen war. 
Die wahrscheinlichere Situation, die bedeutet, dass vieles dem Zeitvertrieb diente, musste unausweichlich zur gegenwärtigen Lage führen. Kein Weg hätte daran vorbei geführt.

Viele Jahre war D. ein großer Teil meines Lebens. Er gab mir nie die Gelegenheit zu erfahren und zu verstehen, was er denkt und fühlt und was unsere Beziehung in ihrem Kern ausmacht.
Die Retrospektive schmerzt auf jede mögliche erdenkliche Art.

Es gibt so viele Aspekte über die ich noch schreiben könnte. So viele Variablen, so viele Ungewissheiten. Es ist beinahe befreiend, dass D's Verhalten letztendlich zur Reflexion und zur Abgrenzung führte und die Zukunft auch ohne ihn eine echte Option ist.

Montag, 12. Oktober 2020

Samstag, 10. Oktober 2020

Ich falle schon so lang.

 "Ich weiß wirklich nicht, wieso ich so bin"

Es war zumindest in Ordnung. Bis Gestern.
Heute sitze ich im Bett. Im Zug. Am Schreibtisch. Im Bett. Es fühlt sich an als würde ich zerbröseln.

D. hatte für uns eine Entscheidung getroffen. Eine, für die ich stets zu feige gewesen wäre. Er ging. Das musste er am Ende nicht mal mehr aussprechen. Es war klar.
Ich wäre nie gegangen. Ich weiß das. 
D. hat das letzte Jahr auf diesem Blog keine Rolle gespielt - mit keinem Wort.
Dieses Jahr hat er mich Nerven und Zeit gekostet. 

Die letzten zwei Monate habe ich nicht mehr an ihn gedacht. 
Es war seine Entscheidung und die richtige dazu.
Ich gab ihm vor zwei Monaten die Chance, es richtig zu stellen, es besser zu machen.
Ich war ehrlich und aufrichtig.
Bis heute weiß ich nicht, ob D. jemals ehrlich zu mir war mit irgendeinem Wort, das er gesagt hat.
Die Gelegenheit es besser zu machen hat er nicht wahrgenommen.

Er ging.

Anders als im Frühjahr diesen Jahres habe ich mich kein Mal gemeldet.
Ich habe mit keinem Wort versucht es zu ändern. 

"Ich weiß wirklich nicht, wieso ich so bin", sagt D.
Ich starre auf mein Handy. Es ist Freitagsabends, 22.28 Uhr.
Wann, wenn nicht genau zu diesem Zeitpunkt, würde D. so etwas sagen.
Freitagsabends, Bandraum, Drogen. 

Während jedem Satz vergehen Minuten.
Ich starre auf den Bildschirm und versuche mich zu sortieren.
Ich kann wenig Dinge sagen, die ich nicht schon gesagt hätte. 

D. war in den vielen Jahren nie ehrlich. Zu keinem Zeitpunkt habe ich irgendeine Rolle gespielt. Das waren immer nur opportunistische Entscheidungen von ihm. 
Ich war so ehrlich wie ich sein konnte. In vielen Momenten zu zweit war ich so ehrlich und habe die Dinge, die ich sagte auch so gemeint. 

D. lügt so feige, wenn er schreibt, dass er Angst habe, "mal wieder" Gefühle zu entwickeln.
Es macht mich so betroffen, wie sehr D. sich wie Zuhause angefühlt hat. All die Zeit, nach allem was war. Immer und Immer wieder.
Ich bin immer wieder erstaunt über den Egoismus, den er seit E. an den Tag legt.
Zu keinem Zeitpunkt war er bereit sich mit meinen Gefühlen auseinanderzusetzen, zu verstehen. 

"Ich weiß wirklich nicht, wieso ich so bin"
Das ist ein Problem, bei dem ich ihm auch nicht helfen kann.
Letztlich hat er uns damit ins Grab getrieben. 

Ich habe lange gedacht, dass D. für immer ein Teil meines Lebens ist. 
Dass ich damit klar komme wie es ist, wir immer wieder zueinander finden.
Ich habe alle Strapazen immer wieder auf mich genommen, für das Gefühl, was er mir gibt. 


Den Glauben an die eine Person habe ich vor einer sehr langen Zeit verloren.
Daran trägt auch D. seit Jahren seinen Teil.






“Zero one one one zero zero one one. Crying zeros and I'm hearing one one ones.”

Donnerstag, 8. Oktober 2020

Dienstag, 29. September 2020

Freitag, 18. September 2020

Ich bin die Letzte, die die Tür versperrt. Bitte geh.


Ich hab' das lange schon gespürt
Wenn du sagst, du musst geh'n
Du kannst mich nicht mehr berühr'n
Ich bin der Letzte, der die Tür versperrt
Bitte geh, bitte geh, ich will dich nicht seh'n, yeah


Ich lass' dich, lass mich
Weil immer was Neues kommt
Baby, los, flieg hoch, lass los
Auch, wenn wir nicht wiederkomm'n
Bleibst du hier, ich bei dir (Ich bei dir)

Es tut fast gar nicht mehr weh, würd' mich das nie trauen
Aber bin so dankbar, dass du gehst
Bin harmoniebedürftig, hasse jede Dissonanz
Wir sind schief, wir sind gebrochen, das wird nie wieder ganz
Schau, schau, ich hab' dich so gern
Ich lass' dich sogar geh'n
Yeah, ich lass' dich sogar geh'n
Weil wir nicht weiter komm'n, ey



Samstag, 12. September 2020

Freitag, 11. September 2020

#Movement was my only chance

 Frau B hatte ich ewig nicht gesehen.
Heute aber wieder. Therapie ist schon etwas Seltsames. Ich kriege es immer besser hin nicht zu weinen, aber es kommen schon noch ab und zu Tränen. 

Heute habe ich sie erst mal geupdated. Aber wie viel schafft man schon in 50 Minuten. Das Gute ist, dass wir uns Montag direkt wieder sehen.
Ich weiß momentan nicht wirklich, was ich schreiben soll.
Ich bin getrieben und fühle wenig. 

Ich sitze in der Schule, im Büro, an meinem Schreibtisch. Mit schlechtem Gefühl in meinem Bett. Immer wieder. 



Montag, 24. August 2020

Und es geht mir gut, glaub' ich zumindest. Mann, na gut, ich habe gestern Nacht geweint, als ich versucht hab' unseren alten Song nicht mehr zu singen.

 F. gibt mir vieles von dem, was ich mir von D. gewünscht habe.
Seitdem D. weg ist, habe ich wieder mehr Kontakt mit F.

Ich liege Samstagnacht im Bett. Mein Handy vibriert. F. ruft an um 0 Uhr.
Ich setze mich draußen auf die Terrasse und lasse F. lange reden. Weil er es gerade will. 
Manchmal sage ich Dinge, aber es tut auch einfach gut ihn reden zu hören in den seltenen Moment, in denen er auch ganz unbeschwert wirkt. 
F. sagt, dass ich eine Ausnahme darstelle. Eine Ausnahme, weil ich nicht nur zu ihm kommen, wenn ich etwas von ihm will. Ich suche seine (digitale) Anwesenheit, um seinetwillen. Andersrum ist es ähnlich, wobei er aufgrund der Umstände sehr viel seltener die Initiative ergreift und häufig auch auf die gleiche Art und Weise. Es ist okay wie es ist. Vielleicht besuche ich ihn diese Woche endlich mal wieder.

Mich aus dem Nichts angerufen hatte er ewig nicht mehr. Eine Ewigkeit. Aber es fühlt sich so nach Geborgenheit und Wertschätzung an, wenn er es tut. Einfach nur um zu reden. Mit mir.
Dann machen wir Witzen miteinander, schmunzeln und es ist einfach in Ordnung.
Der Kontakt mit F. hilft mir sehr zu akzeptieren, das D. weg ist. Diesmal für immer. Ich habe diese Erkenntnis auch bisher nicht großartig besprochen. Es gibt nichts mehr zu verstehen, keinen Versuch mehr. 

Frau B. habe ich heute wegen ihres Urlaubs nicht gesehen. Ich werde Frau B auch erst beinahe Mitte September wieder sehen. Ich sollte mir eine Liste schreiben. Mir fehlt die Therapie schon. 

Momentan komme ich auch etwas schlecht aus dem Bett. Ich bin sehr müde und unmotiviert. Das muss ich wieder etwas anpassen. Letzte Woche habe ich ziemlich häufig Beruhigungstabletten eingeworfen und das ist auch nicht Sinn der Sache. 

Meine Zukunftspläne machen mich auch eher ein bisschen grummelig.
Die Stiftungen machen einem das Planen nicht unbedingt leicht. Wie soll ich einen reibungslosen Übergang hinlegen, wenn ich bei jeder Promotionsbewerbung mein MA Zeugnis direkt mit einreichen muss. Ich muss da nochmal mit Chef drüber reden.

N. und M. sagte ich neulich offen, dass ich die beiden in schlimmen Fällen nicht anrufen würde. (Wobei ich M. durchaus schon angerufen habe, wenn ich traurig war, glaube ich.)
Es tat irgendwie gut es auszusprechen. Vor allem weil es nicht zwingend an ihnen liegt, sondern daran, dass ich zum einen Dinge mit mir selber ausmache und zu anderen meinen alten Leuten verhaftet bin. N. sagt, es wird Zeit zu ersetzen. D. nun z.B.

Momentan denke ich auch viel über meine Beziehung zu M. nach. 
In vielen Momenten weiß ich nicht, ob ich in diesem Verhältnis weiterleben kann, in anderen Momentan bin ich so froh, dass wir uns haben. Er hat es nie leicht mit mir. 

Ich würde gerne wissen, wie das Leben in 15 Jahren ist. Ich werde alles geben. Irgendwann wird es keinen Grund mehr geben zurückzuschauen. 


Dienstag, 18. August 2020

Burn me at the stake, Met the devil, Made the deal for it.

 Ich bin angefressen.

Nach dem Schreiben habe ich gestern ein bisschen geheult und dann entschieden F. anzurufen. F. ist derjenige, den ich anrufe, wenn ich vorher maßlos geheult habe und nicht so richtig wirklich darüber reden will. F. kann ich anrufen ohne zu zögern. Beim ersten Versuch ging er nicht ran, rief dann aber zurück. 
Ich liebe das, was aus uns geworden ist. 2018 haben wir wirklich sehr sehr sehr viel miteinander gesprochen. Nach der Trennung von J haben wir fast jeden Tag gefacetimet. Als er es erfuhr, rief er mich an und fragte, ob ich nach H kommen könnte. Mittlerweile haben wir sehr viel weniger Kontakt. Wir reden alle paar Wochen miteinander. Ich habe damals nicht damit gerechnet, dass es so zwischen uns werden könnte. Aber F. und ich haben uns einmal komplett ausgesprochen (anders als D. und ich) und danach war es einfach gut. Alle Fronten waren geklärt.
F. kann ich mich aufdrängen ohne mich dabei doof oder schlecht zu fühlen. Und wenn F. das gerade nicht tragen kann, dann sagt er es einfach. Ich weiß, dass andere Beziehungen für ihn oft schwer sind, aber wir können über alles reden. F. versucht nie irgendwelche doofen konstruktiven Vorschläge zu liefern, F. versteht und ist einfach da. 
Gestern habe ich ihm noch (so wie fast jedes Mal am Telefon) gesagt, wie wichtig er für mich in meiner persönlichen Entwicklung war. Ich kann durch ihn sehr viel selbstbewusster in viele Situationen reingehen. F. nimmt mich wie ich bin und das hat er immer getan. Und ich liebe es, wenn wir uns gegenseitig Babe nennen, aber alles einfach ist, wie es ist. Es ist einfach.
Ich würde mir für ihn so sehr wünschen, dass er glücklich ist. Mittlerweile habe ich begriffen, dass das aber nichts ist, was ich beeinflussen kann. Als 15 Jährige hat es mich einfach abgefuckt.
F. ist für mich wie ein großer Bruder und ein enger Vertrauter. 
Wirklich und tatsächlich Ich sein zu können, mit all den negativen Strudeln, ist kaum woanders möglich. Ich wünschte mir wirklich, dass eine meiner engen Bezugspersonen hier in Os wäre. Egal ob F., T. oder J. Oder bis vor kurzem D. 

Dann gibt es mir immer sehr zu bedenken, dass ich zB nicht N. oder M. anrufen würde, wenn es so ist wie gestern. Meinen besten Freund hier oder meinen Partner. Und dann fühlt es sich in mir so distanziert an. Dabei kenne ich beide jetzt auch schon mehrere Jahre. Wie viele Jahre soll es noch andauern bis es sich für mich so tief anfühlt?

S. und ich haben heute mal wieder über deeperen Shit gesprochen. Und das ist eigentlich das Beste am ganzen Arbeitstag. Es ist immer wieder eine Mischung aus persönlichen Dingen und wissenschaftlichen Konzepten und es bringt mich so viel weiter. Ah, der Gedanke, dass er ein Jahr lang weg ist macht mich krank. 

Das Gefühl im Magen ist so krass schlimm geworden, es fühlt sich jederzeit so an, als würde ich mich übergeben müssen. Ich habe gestern Abend drei und heute Morgen nochmal drei von den Unruhe-Tabletten genommen und ich bin trotzdem ein bisschen vorm durchdrehen und konnte dann heute auch nicht vernünftig arbeiten. Ein bisschen ist es auch das Gefühl, das ich als 15 Jährige so oft hatte. Das Bedürfnis sich die Sinne zu vernebeln, genau deswegen sollte ich gar keine Suchtmittel konsumieren. Hab N. schon gesagt, dass wir uns ganz dringend betrinken müssen. Aber das ist ja nun wirklich keine Lösung. 


Montag, 17. August 2020

You probably couldn't see the lights but you were looking straight at me.

 Ich schreibe wieder seltener. Die Therapie erfüllt so halb ihren Zweck, aber vielleicht auch nicht. Durch die Therapie fällt mir noch stärker auf worüber ich gerne reden würde und denke dementsprechend viel stärker darüber nach.

Dann schaffen wir aber nicht alles zu besprechen, was mich beschäftigt. 50 Minuten sind sehr kurz, wenn man heult. Mein oberstes Ziel ist aber derzeit nicht mehr währenddessen zu weinen. Mama und Papa habe ich immer noch nicht davon erzählt, aber das muss auch nicht sein.


In der Arbeitsgruppe fühle ich mich momentan so sehr angekommen. Es ist so schön mit allen. Es gibt so viel Wertschätzung. Letzte Woche habe ich auch eine Stunde mit S.H. telefoniert, er ist ja krank und wir hatten uns länger nicht gehört. Das war wunderbar. Ich vermisse ihn so sehr. Er ist so herzlich und konstruktiv und ihn nicht bei uns zu haben, ist für mich schrecklich. Auch sonst fühle ich mich momentan irgendwie gestärkter als sonst. Ich habe weniger Sorgen um meine Promotionsstelle und alles wird schon schief gehen. Ich bin sehr gut aufgestellt. Chef war jetzt lange im Urlaub und hat eine Auszeit gebraucht. So nach und nach kommt er wieder und ich fühle mich wichtig und wahrgenommen. Die Arbeit ist für mich häufig meine Sicherheit und mein Zuhause.  Wenn ich momentan den Flur runterlaufe habe ich so ein Gefühl in der Brust, das irgendwie sehr positiv ist. Glaube ich zumindest, es ist undefinierbar. 

Ich habe einiges im Studium schon abgeschlossen, sodass ich mich bald auf die Endphase meines MA konzentrieren kann. Das ist echt super. Es geht voran. Ich bin so jung und habe einen ausgereiften Plan und das fühlt sich für mich so wichtig an. 

Es gibt echt noch einige Punkte, die ich in der Therapie ansprechen muss. So gut die Arbeit und das Studium läuft, so wenig kann ich mich um mich selber kümmern. Hier ist ständig Chaos. Ich esse nicht vernünftig. Die meiste Zeit liege ich paralysiert im Bett, obwohl ich noch so viel zu lesen hätte. Meine Arbeitsgruppe besteht aus vielen klugen Leuten, wie soll man da mithalten? Ich wünschte ich hätte mich da mehr im Griff und könnte mehr auf mich Acht geben. Häufig fehlt dazu dann noch die Motivation.

N. und ich sehen uns momentan auch seltener. Wir sind beide im Stress und manchmal denke ich, dass wir uns ganz anders entwickeln. Das tut dann immer einen Moment weh. Ich hoffe sehr, dass er mir erhalten bleibt. Aber wer weiß das schon. 

D. hat sicherlich einiges von dem verstanden, was ich ihm zu sagen versucht. Umsetzen wollte er dies aber nicht. Es macht mich nicht mal mehr sonderlich sauer, es ist nur so viel Zeit und Emotion da rein geflossen.  Ich dachte mir ich lasse es einfach auslaufen, aber irgendwo wollte ich ihn auch sehen. Auf Antworten warte ich Tage. Ich hätte es mir gerne erspart, aber jetzt habe ich seine Nummer wieder gelöscht. D. war nie ehrlich zu mir. Ich habe immer mehr darin gesehen. Von außen denken so viele immer, dass ich der Grund bin warum es scheitert. Aber das ist nicht so.  Ich hätte so gerne verstanden, was er fühlt und denkt. Ich habe mir so sehr gewünscht, dass das Bestand hat...

Frau B. ist jetzt im Urlaub und wir sehen uns drei Wochen nicht. Ich drehe jetzt schon halb durch bei dem Gedanken. Vielleicht muss ich wieder ein bisschen mit S. quatschen. Momentan reden wir über viele belanglose Sachen. 

Eigentlich wollte ich einen Eintrag schreiben, weil ich halbwegs ausgeglichen war.
Jetzt bin ich doch ziemlich angefressen. 
Dass meine Wut mich antreibt ist ein großes Problem, das wir auch in der Therapie schon grob angesprochen hatten. Aber was würde ich tun, wenn ich nicht mehr wütend wäre? Und hätte ich irgendetwas das mich noch antreibt?

Mittwoch, 29. Juli 2020

I've been waiting for you to walk out that door.

Momentan läuft alles was Studium und Arbeit angeht sehr gut. 

Alles andere ist so lala. M. ist wegen seiner Klausur sehr ausgezerrt und das zerrt an mir.
Das Wochenende zuhause war auch eher ätzend.
Und D. hat nichts von dem verstehen wollen, was ich ihm letzte Woche erklärt habe. 

S. vermisse ich auch sehr, der ist momentan in seiner zweiten Wahlheimat bei seiner Partnerin. 

Immerhin habe ich meine Hausarbeit fast fertig geschrieben.
Dann steht unser Forschungsprojekt an, dann ist schon Praktikum, dann Praktikumsbericht und noch eine Reflexion in CD. 
Dann nur noch MA!
Wenn es gut läuft, habe ich ab Anfang September einen neuen Posten. und hoffentlich bekomme ich mein Stipendium noch bis nächstes Jahr Juni. 

Sonntag, 26. Juli 2020

I can‘t wait to move on.


„You say you’re gone
I can’t wait to move on
Then you’re at my door
With le livre d’amour
Saying you know better now
But I know you better now.“