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Mittwoch, 29. Juli 2020

I've been waiting for you to walk out that door.

Momentan läuft alles was Studium und Arbeit angeht sehr gut. 

Alles andere ist so lala. M. ist wegen seiner Klausur sehr ausgezerrt und das zerrt an mir.
Das Wochenende zuhause war auch eher ätzend.
Und D. hat nichts von dem verstehen wollen, was ich ihm letzte Woche erklärt habe. 

S. vermisse ich auch sehr, der ist momentan in seiner zweiten Wahlheimat bei seiner Partnerin. 

Immerhin habe ich meine Hausarbeit fast fertig geschrieben.
Dann steht unser Forschungsprojekt an, dann ist schon Praktikum, dann Praktikumsbericht und noch eine Reflexion in CD. 
Dann nur noch MA!
Wenn es gut läuft, habe ich ab Anfang September einen neuen Posten. und hoffentlich bekomme ich mein Stipendium noch bis nächstes Jahr Juni. 

Sonntag, 26. Juli 2020

I can‘t wait to move on.


„You say you’re gone
I can’t wait to move on
Then you’re at my door
With le livre d’amour
Saying you know better now
But I know you better now.“

Mittwoch, 22. Juli 2020

Do you feel me at all?

Worüber ich nachdenke, weil S. mich dazu bringt:

Verlange ich zu viel?
Wieso nehme ich an, dass D. nicht offen und ehrlich mit mir kommuniziert?
Wieso nehme ich an, dass es nicht so offen und ehrlich war, wie es eben geht und wie er kann?
Habe ich das Gefühl, dass D. mich verstanden hat gestern? Ist es angekommen?
Wünsche ich mir meinen 'Jugendcrush' zurück?
Wieso betreibe ich diese Mühe? Wieso möchte ich, dass D. sich "verbessert"? Was ist das Endziel?
Was bedeutet 'Jugendliebe'?
Warum sollte D. mir Antworten schuldig sein?
Was will ich verstehen und begreifen? Warum muss er lernen über Gefühle zu reden?
Verlangt das jemand außer mir?
Was ist mein Interesse?


S. sagt ich verlange zu viel. Weil ich will, dass D. ein Bewusstsein für seine Gefühle hat.
S. sagt auch, dass man in unserer Kultur eben nicht zwingend über eigene Gefühle reflektieren muss.



Ich denke vor allem darüber nach, ob ich zu viel verlange.






Dienstag, 21. Juli 2020

"[...] dass du mir noch eine Chance gibst."

"Und das mit den Gefühlen kriegen wir auch irgendwann hin."







Something pushed me to the edge. That's where I've been.

D. war tatsächlich heute von 12-16.30 Uhr da.
Ich weiß nicht mal unbedingt, ob ich mich besser als vorher fühle.

Ich hätte gerne mehr von ihm gehört und wie er die Dinge sieht.
Wie immer habe ich viel darüber gesprochen was ich fühle.
Es ist frustrierend, dass er nicht weiß, was er fühlt. Zumindest sagt er das.
S. fragte mich, warum ich denke, dass D. nicht so richtig ehrlich zu mir ist.  Das weiß ich auch nicht.

S. hat mir viele wichtige Fragen nach dem Treffen gestellt, über die ich nachdenken muss.


D. heute zu sehen hat sich nicht so angefühlt, wie es im März war.
Wir waren im öffentlichen Raum und haben uns nur zur Begrüßung und zum Abschied umarmt. 
Das ist so das Beste, damit es eben nicht so wie im März ist, aber irgendwo in mir ist halt auch das andere Gefühl. 
D. lässt sich nicht wirklich in die Karten schauen. Ich habe einige unterschiedliche Szenarien heute angesprochen und er hätte nur ein bisschen in sich horchen müssen, was denn zutrifft und wo er sich sieht. Die ewige Diskussion wer von uns der Arsch ist - oder wie ich es in meinem Kopf lieber nenne, wer wen an der Angel hat - hat er auf sich bezogen. ich weiß gar nicht, ob das schlimmer oder besser ist.
Vielleicht wäre ich auch lieber die Schuldige gewesen, die eben in Beziehung ist und dann ankommt, wenn das eben nicht der Fall ist.

Sprachlich war da heute viel Interessantes dabei.
D. sagt "Wir sind eben auch Freunde" und ich frage ihn "Was ist auch? Was ist das neben Freunde?" und er sagt diese Dinge, aber sie sind nicht tiefgehend durchdacht.
Dann ging es um seine Freundin  und er sagt so etwas wie "Wenn E. jemanden hätte wie du mich..." und das sagt er anstatt "Wenn E jemand hätte wie ich dich" und ich überdenke einfach die Rolle die wir im Leben des jeweils anderen spielen. 

Ich kann mir nicht vorstellen, dass D. so wenig Reflexion über seine eigenen Gedanken und Gefühle hat. S. fragt, wieso ich dieses Maß an Reflexion bei anderen voraussetze. Mich stimmt das nachdenklich.


Ich weiß nicht, wie das mit D. und mir ausgehen wird.
Es ist ständig krisenhaft. Immer wieder. Vor allem wenn es gerade eigentlich gut zwischen uns läuft. Ich frage D. wovor er Angst hat, dass er gerade dann blockiert - jedes Mal.
Er weiß es nicht. Oder er will es mir nicht sagen. 


D. sagte schon oft, dass er sich wünschte "es" wäre anders.
Ich mache hier in Os mein Ding, aber oft wünsche ich es mir auch. 

Montag, 20. Juli 2020

Finally im finding silver linings

Frau B. sagte heute, dass sie betroffen sei. Kann ich verstehen wenn man mir ne Stunde beim Weinen zuschaut. 
Heute haben wir über Mama und über D. gesprochen. Sie vermutet, dass ich an D. festhalte, weil er mich in seiner Unzuverlässigkeit an Mama erinnert. Steile These.

Es ist 20.30 Uhr und es steht noch, dass D. morgen her kommt. Gegen 12 Uhr will er hier sein. 
Frau B. fragt mich, was meine Vorstellungen zu morgen sind. Schwierig.
Ich will nicht, dass D. denkt, dass alles wieder supi dupi ist, ohne dass wir das ausdiskutiert haben, aber ich will auch nicht weiter streiten.
            Einfach so durchkommen lassen, geht aber auch nicht.


Mit meiner Hausarbeit komme ich nicht so richtig voran. Das nervt mich.


I wanna see your soul
If you're dead inside, let me check your pulse
You should probably go get help


Sonntag, 19. Juli 2020

Please just tell me what you wanted.

Manchmal denke ich viel an D. und manchmal tagelang gar nicht.
Momentan merke ich aber wieder, dass diese Altlasten mich nerven. Und ich vermisse ihn auch einfach.

Das habe ich ihm heute morgen auch geschrieben, dass ich ihn vermisse.
Wir haben uns jetzt für Dienstag verabredet, hier in OS. Dann nehme ich immerhin keine Strapazen auf mich, wenn das doch nichts wird, sondern gehe einfach ins Büro. 

Frau B. die Tiefen dieses Abgrunds erklären zu müssen, wird noch hart. Bisher haben wir nur ganz kurz über die Chronologie gesprochen. 



"Here comes the day
That you fit into place
Or at least you can say
'Stay the fuck out my way'"

Montag, 13. Juli 2020

Movement was my only Chance. Full speed ahead was my only Plan.

Manchmal schaut Frau B. mich mehrere Sekunden an. 
Sie überlegt in dieser Zeit wie sie auf meine Aussagen reagieren soll.

Heute war die 4. Sitzung und ich habe eigentlich die ganzen 50 Minuten geweint. Letzte Woche war das überhaupt nicht so, da habe ich keine Träne vergossen.
Die Frage nachdem, was am Ende der Therapie stehen soll überfordert mich. Ich kann dazu noch nichts Sinnstiftendes sagen. Außerdem haben wir noch ein bisschen über die Kommunikation über Gefühle mit meiner Familie gesprochen.

Ich mag es bei Frau B. 


Ansonsten ist alles etwas stressig.
Mein linkes Augenlid zuckt deswegen ständig und das frustet mich.
Mein Arbeitskollege und ich haben am Freitag unser Büro in der Uni auf Vordermann gebracht und es ist jetzt sehr hübsch und aufgeräumt dort. 

Das Wetter hat mich die letzten Wochen sehr runtergezogen und ich war sehr sehr unglücklich. Vielleicht habe ich deswegen auch so viel geweint bei der Therapie.
Montags Abends bin ich auf jeden Fall immer sehr erschöpft und ich habe nicht das Gefühl sehr viel geschafft zu haben. Das ist ätzend und ich muss jetzt leider auch noch etwas arbeiten.



Freitag, 19. Juni 2020

"Ich kapiere nicht, wann etwas notiert wird und wann nicht. Aber je mehr Stifte zugleich kratzen, desto mehr denke ich, ich werde nie mehr gesund oder dass ich einen schlimmen Fehler gemacht habe."

Frau B. guckt mich an.
Am Ende sagt sie mir, dass es darum gehe zu erkennen und zu erklären, warum ich mich heute so verhalte und warum ich bin wie ich bin.
Ein bisschen leer starre ich zurück und frage mich, ob ich untherapierbar bin.
Ich meine zu wissen, warum ich bin wie ich bin. Das heißt nicht, dass ich es ändern kann. 
Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell einen Therapieplatz finde. Nächste Woche habe ich noch Erstgespräche, aber es war schon ganz gut heute.


S. empfinde ich als trampelig, wenn er mir vorwirft ich sei narzisstisch. Das ist nicht so.


Ich bin erschöpft von den beiden Erstgesprächen. 
Ich bin erschöpft von der Woche.
Es sind sehr anstrengende Zeiten momentan. 

Mittwoch, 17. Juni 2020

"Logbuch Eintrag 612: An meinem Fenster fliegen Menschen vorbei."

Ich habe mit T. telefoniert. 90 Minuten. Und die Welt ist besser danach.

D. schrieb nicht zurück auf meine letzte Nachricht. Das würde bedeuten sich mit dem Problem auseinanderzusetzen.
Ich schrieb ihm gestern nochmal, weil es immer mal wieder Dinge gibt, die ich noch zu sagen haben.


Morgen habe ich mein erstes Erstgespräch und es macht mich nervös.


Mittwoch, 10. Juni 2020

Das ganze Publikum weinte, als ich Ihnen von dir erzählte.

D. schrieb Freitagnacht.
D. fragte, ob ich noch wach sei. Um 01.01 Uhr.
Ich schrieb einen halbwegs langen Text zurück, in der Hoffnung, dass er etwas versteht. Aber er versteht nichts.


Samstag nach der Demo betrieben S. und ich Daydrinking.
Ich trank zwei Liter Bier, war so betrunken wie lange nicht mehr und sagte sehr sehr sehr viele gemeine Sachen über sehr viele Leute in meinem Leben.
M. musste mich abholen um 20 Uhr, obwohl wir eigentlich Streit hatten. 
Dann kümmerte er sich um mich, weil ich viel zu betrunken war.

Am nächsten Tag fühlte ich mich so wie früher an den Vatertagen. 

S. ist eine komische Person, weil er die Abgründe sah und es ihn trotzdem irgendwo kalt lässt, auch wenn er mich adoptieren wollte. 
Er versucht mich hervorzulocken, indem er mich provoziert.
Er sagte ich sei der selbstbezogenste Mensch, den er kenne - Autsch - und definitiv nicht wahr. 
Und obwohl es niemandem zusteht das zu sagen, er sagte auch: Du lässt dich in deine Krankheit fallen. Und das tue ich tatsächlich und ich will es nicht hören, aber es ist so.

Seit gestern telefoniere ich umher und suche einen Therapieplatz.
Ich habe für die kommenden zwei Wochen direkt drei Termine für ein Erstgespräch. Danach werde ich sicherlich ewig warten müssen. Das ist hart.
Aber Samstag hat mir gezeigt, das ich etwas ändern musste.
Ich brauchte es mal wieder mich zu betrinken, das hätte zwar nicht unbedingt mit S. sein müssen, aber nun ist es wie es ist.



Samstag, 6. Juni 2020

"Cruising through red lights, you're loosing your head."

Ich stoße an meine emotionalen Grenzen. So ganz generell.

S. ist die meiste Zeit fasziniert von meiner weirden Persönlichkeit, davon bin ich fasziniert.
Er sagt ich sei das Gegenteil von Ricky Gervais in After Life und Ron aus Parcs and Rec.
Ich sei äußerlich ein Sonnenschein und innen ein schwarzes Loch. Seine Worte.
Durch die vielen Stunden die S. und ich schon bei der Arbeit und auch so verbracht haben, hatte ich ja so gut wie keine Wahl das Chaos vor ihm geheimzuhalten.
Am Samstag waren wir zwei Stunden Eis essen, er sorgt - wenn M. nicht da - ist dafür, dass ich ein bisschen rauskomme. Mit S. kann ich auch mehr reden, über alles Mögliche.

Das fehlt mir bei M. Es ist beinahe sinnlos Gespräche mit ihm anzufangen. Das treibt mich in den Wahnsinn. Und generell bin ich momentan einfach in keiner so guten Verfassung. Er kann damit auch nicht umgehen, auch nach 1 1/2 Jahren nicht.


D. bringt mich ins Grab.
Letzten Freitag schickte ich ihm einen Songtext.
Am Samstag schrieb er nochmal, dass es ihm leid täte. Ich habe wirklich versucht ihn sich erklären zu lassen, aber das ist ja gar nicht das, was er will.
Heute Nacht um 01.01 Uhr schrieb er, ob ich noch wach sei.
Und in solchen Momenten verwandel ich mich momentan wirklich in einen schwarzen Klumpen.
Gestern war ich tatsächlich so kurz davor ihn zu blockieren, damit es einfach aufhört.
Zurückgehalten haben mich die Bilder, unser Verlauf, dass ich diejenige bin, die es dann beendet hat.
Manchmal glaube ich, er spürt das.
Wie ernst kann man es meinen, wenn man um diese Uhrzeit schreibt?
Ich habe kurz überlegt, ob ich es ignoriere, aber habe dann eine längere Nachricht geantwortet. Auf die ich vermutlich keine Antwort bekommen werde, weil D. sich nicht mit allem auseinandersetzt.
Er entschuldigt sich beständig und hofft, dass ich es einfach hinnehme und alles wie vorher ist. Bevor wir das aber nicht ausdiskutiert haben, werde ich einen Teufel tun.
Keine Lösung ist optimal.


Eigentlich steht heute sehr viel auf meiner To-Do Liste.
Nächste Woche wird sehr anstrengend.

Heute wird es regnen, wie passend.
S. und ich und evtl andere Arbeitskollegen sind nachher auf der Silent Demo hier.
Dazu ein Regenschauer.
Wie im Film.

Freitag, 29. Mai 2020

Alles nur geliehen.

"Komm, sag, dass' nicht wahr ist und nichts davon stimmt
Weil alle schon fragen, ob wir okay sind
Verrat mir dein'n Plan, ich will nur wissen wohin
Und ich noch in dein'n Armen schon neugierig bin
Wir hatten den Pakt
Dass keiner weiter ohne den anderen macht
Haben immer, immer, immer gesagt (Immer, immer, immer gesagt)
Uns alles verzieh'n


Hast mir das alles nur gelieh'n und willst es mir jetzt nehm'n
(Da-da-dau, da-da-da, da-da-dau)
Dann brauch' ich nur noch 'ne Notiz mit 'ner Anleitung für's Leben
(Da-da-dau, da-da-da, da-da-dau)
'N kleiner Zettel reicht, auf dem steht, dass du mich magst
Sowas wie 'ne Antwort auf die hundettausend Fragen, die ich hab'
(Da-da-dau, da-da-da, da-da-dau)


Fängst jeden Satz mit „Keine Ahnung“ an
Guckst immer nur nach unten, mhm
Sagst sowas wie „Ist besser so“ und „Atlantis ist versunken“
Ziemlich dunkel so weit unten
Wusste nie, dass es so tief geht
Nicht mal losgelassen, schon verschwunden"

Mittwoch, 20. Mai 2020

Mit dem letzten Satz, den du sprachst, wurde ich taub.

Die letzten Tage hatte ich etwas schlechte Laune, vor allem weil ich schlecht geschlafen hatte.
Dazu kamen noch ein paar andere Sachen, die ich zumindest teilweise wieder beheben konnte.

Die Einleitung meiner momentanen HA habe ich fertig geschrieben, und ich hoffe den Rest diese Woche beenden zu können.

Gestern habe ich noch 15 Minuten mit F. telefoniert.
Als 23 Jährige weiß und verstehe ich viele Dinge, die ich als 15 Jährige nicht fassen konnte. Ich bin froh, dass F Teil meines Lebens ist.
Er hat mich viel auf manchmal mehr oder weniger schmerzhafte Weise gelehrt und sehr stark dazu beigetragen, dass ich so bin wie ich bin.
Es gibt viele Tage, an denen er mir keine Zuneigung spiegeln kann, weil er eben ist wie er ist.
Ich sage ihm aber jedes Mal, dass ich ihn lieb habe und manchmal, so wie gestern, da sagt er, dass er mir das nur zurück geben kann. 


Ich bin auch froh über T. und J.
Mit denen habe ich die letzten Tage auch mal geschrieben und es hilft einfach immer.


Gestern war ich abends besonders nachdenklich, weil S. und ich in unserer Nachmittagsstunde über Bewusstsein und Selbstreflexion gesprochen haben und er mich fragte, wann das bei mir eingesetzt hat und ergänzte, dass er in meinem Alter noch lange nicht so weit war.
Das war tatsächlich ein ziemlich nettes Kompliment.

Ich würde sagen, dass die Trennung meiner Eltern ein so einschneidendes Erlebnis war, das viele Bewusstseins und Reflexionsprozesse angestoßen hat. Ich lief meine ganze Jugend als emotionale nachdenkliche Person mit Verlustängsten umher.
Heute bin ich so eigenständig, dass es beinahe ungesund ist. Ich fühle mich zB bei meinen Partnern nie so, als wäre das ein 100% Committment. Die Möglichkeit des sehr schmerzhaften Verlusts sorgt dafür. 


Ganz selten denke ich an D.
Dann wird mir bewusst, dass ich schon 2011 wusste, dass dieser Mann mich ins Grab bringen wird. Emotional.
Er fehlt mir, ich weiß nicht warum und ich weiß nicht als was.
Ich gab ihm nochmal eine Gelegenheit zu interagieren, aber er bleibt weiter stumm.
J. sagt, dass ich auch in Zukunft nicht weich werden soll, falls sich seine Beziehung demnächst auflöst. Den Schritt zum Blockieren schaffe ich diesmal nicht so leicht wie 2016. Obwohl ich annähernd wütend über die Verhaltensweise bin. Aber die Nummer ist gelöscht. Es fühlt sich kein bisschen besser an dadurch.

"Ich wünschte wirklich es wäre anders. Bzw. ich wäre anders.
Du hast das eben wirklich nicht verdient. Es tut mir von ganzen Herzen leid, J."

Schwer zu begreifen, dass das das Ende ist.

Freitag, 15. Mai 2020

Did you ever consider that from my point of view you're the one and only winner?

S.H und ich haben noch ganz ab und zu geschrieben,  mir vorzustellen, dass es nicht mehr da wäre, ist unerträglich.

Am Mittwoch haben M.H. und S und L und ich abends noch Bier im Büro getrunken.
Es gab etwas zu feiern und es war sooo toll mal wieder nen Bier mit ein paar Leuten zu trinken.


Anfang der Woche habe ich super viel geschafft,
ab Mittwoch dann nicht mehr so.

Ich habe zwei neue Studierende an Bord geholt für ein Projekt am Lehrstuhl und es freut mich so sehr, dass sie da vielleicht etwas Fuß fassen können.

S. sagt immer. dass er der Lehre nichts abgewinnen kann. Ich liebe einfach alles an der Uni. Ich kann einfach nur hoffen, dass ich meinen Weg dorthin gut machen werden, sonst werden mich meine Ambitionen ins Grab bringen.


Mittwoch, 6. Mai 2020

"Everything you told me. I don't need to know."

Eine aus der Bahn bringende Nachricht folgt der nächsten.
Erst mein innerliches Drama mit D.
Und heute morgen um 10, als ich gerade im Büro der Uni ankam, erhielt ich und der Rest unserer Projekt-Arbeitsgruppe die Nachricht von S.H, dass er schwer erkrankt sei.
M.B. und S. turnten gerade vor meinem Büro rum, und ich fing da schon halb an zu weinen.
S.H. hat mich als Dozent durch einen Großteil meines Studiums begleitet.
Er ist mein Mentor und meine Bezugsperson in der Arbeitsgruppe. Jede studentische Meile habe ich mit ihm erreicht. BA, Abschlussprüfungen, Stipendienbewerbung.
Er ist ein großartiger Dozent und ein noch viel großartigerer Mensch und nicht mal jetzt verliert er die Hoffnung.

Es schmerzt.
Ich konnte ihm nicht in unserer Projektgruppe antworten, sondern schrieb ihm privat, so wie L. vermutlich auch. Wir sind jetzt schon über zwei Jahre ein gutes Dreiergespann und haben ja jüngst neue Team-Mitglieder erhalten.
S. schrieb auch zurück, wir arbeiten momentan zusammen an einem Projekt und er hofft, dass ich das auch ohne ihn etwas angehen kann. Ich hoffe ich kann ihn bestmöglich unterstützen.

Nachdem M.B und S. mein Büro nach der Nachricht verließen, weinte ich erst mal auf Toilette (die Gefahr das jemand bei mir ins Büro stürmt ist einfach zu hoch, weil das tatsächlich einer der Spots-to-be bei uns in der AG ist zum Quatschen).
Danach ging ich zu S. rüber ins Büro, der ähnlich wie S.H. eine wichtige Bezugsperson in der AG geworden ist. Er weiß, dass ich einfach sehr emotional bin und dann fing ich erneut an zu weinen, als er fragte, ob ich okay sei und er eigentlich direkt die Arme für eine Umarmung geöffnet hat.
Zuvor sah er mich nur weinen, als mein Großvater 2018 starb.

Meine Arbeitsgruppe besteht für mich nicht einfach aus Arbeitskollegen für mich.
Für mich sind diese Menschen nahestehende Leute bis hin zu familiären Gefühlen.
Deswegen ist es so hart, bei jeder schlechten Nachricht, die irgendwie kommt.


T. und N. habe ich davon vorhin erzählt, im Büro zu weinen ist halt auch nicht ganz alltäglich.
Wobei ich im Februar auch ganz schön oft den Tränen nahe war unter dem ganzen Druck, dem vor allem M.H und ich ausgesetzt waren. Das ist aber sehr viel besser geworden.


Heute Nachmittag saßen M.B und ich in meinem Büro und quatschten und S. kam später noch dazu. die beiden sind ja momentan in der Lehre der ProSems tätig und ich helfe als Tutorin, es gibt also auch immer was zu besprechen. Vor allem in diesem digitalen Semester.
Aber es fühlte sich gut an, wie ein bisschen Normalität.



Die Arbeitsgruppe hat viele viele gute Nachricht erhalten die letzten Monate.
Aber es gab auch zwei, drei sehr schlechte Nachrichten, die leider und vermutlich einiges an Nachspiel mit sich ziehen, schmerzlich.

Dienstag, 5. Mai 2020

"When I find myself without a feeling, Call me with an empty mood inside. Patiently I'm waiting for the healing. Every demon takes me on a ride."

Ich hätte gerne mehr Personen in meinem Leben, mit denen es so deep ist wie mit S.
Früher war es oft mit T. so, bei jedem Vortrinken!



J. schrieb noch, dass er sich auf die nächste Aubergine freue und alle Geständnisse, die noch kommen.
D. und ich sorgen einfach für Entertainment. Haben wir zumindest.
Ich denke schon noch zu oft an ihn, weil ich mich frage, ob er an mich denkt. Und eigentlich bewege ich mich da nur im Kreis.
Zum Glück ist das dennoch relativ selten, weil ich meine Tage wieder im Büro verbringe, und dann keine Zeit für Gefühle habe.


Gestern habe ich Bojack zuende geguckt, und ich bin traurig, dass es vorbei ist.
So wie immer, wenn etwas endet, das mir ans Herz gewachsen ist.
Davor gab es noch einige Szenen mit Diane und Princess Caroline, die ich so sehr fühle.



Ich habe momentan ziemlich gute, lange, sonnige und produktive Tage.



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Montag, 4. Mai 2020

"Letzte Woche dachte ich noch: du liegst falsch!"

Sagt S.

Wir sprechen momentan viel über Sinn. Er hat früher Philosophie studiert und ist ein kluger Kopf. Ich bin ein halbwegs kluger Kopf, aber vor allem vermutlich eine verlorene Seele. Und so ergeben sich doch ziemlich gute Gespräche.

Letzte Woche sagte ich zu ihm, dass ich relativ wenig fühle. Die meiste Zeit fühle ich nichts oder: Wut. Da ich momentan nicht mehr wütend bin, weil D. sich einfach dazu entschied, mich in Ruhe zu lassen, ist es einfach okay und ich fühle relativ wenig.
Was mich also antreibt ist zum einen Wut. Zum andern meine Arbeit. Ich bin von ganzem Herzen Historikerin. Ich lebe für meine Arbeit. Ich lebe dafür, irgendwann hoffentlich meinen eigenen Lehrstuhl zu haben.
S. sagt, dass die Arbeit mich nicht antreiben dürfe, denn es müsse ja noch etwas anderes im Leben Sinn haben, bzw. Sinn ergeben.

Meistens verweise ich dann aus Spaß auf meine Vorliebe für Videospiele, was ihm aber nicht genügt. Ich kann ihm keine Alternative für meine Arbeit geben.
Heute sprachen wir wieder über Sinn und dass er am Wochenende darüber und über das, was ich sagte, nachgedacht hat. Dann sagte er "Letzte Woche dachte ich noch: du liegst falsch!" Heute aber kann er erkennen, dass mein Antrieb berechtigt ist.
Er hat jetzt seinen Dr. und hängt im akademischen Mittelbau, weil er nicht nach mehr strebt. Aber wer von uns WissenschaftlerInnen möchte für immer im akademischen Mittelbau festhängen?
Ich habe ein langfristiges Ziel, das mich antreibt. Er nach dem, was er erreicht hat, derzeit nicht. Kein greifbares.

Es gibt sicher edlere Motive als Wut und "Ihr habt nicht an mich geglaubt, Ha! - Frau Filius, ich meine auch SIE!!", um Karriere machen zu wollen. Und Karriere machen zu wollen, um am Leben zu bleiben.

Aber das ist mein Sinn. Ich denke das genügt.


Wir reden über viele Dinge momentan, mehr noch als vor dem Weltuntergang und das finde ich großartig.

Mit Chef habe ich heute Vormittag den VL Podcast aufgenommen. Danach habe ich was für meine Seminararbeit gemacht und zahlreiche Emails von Studierenden bearbeitet.
Jetzt noch Seminararbeit, Kram lesen und später dann das langersehnte Finale von Bojack Horseman gucken. 

Samstag, 2. Mai 2020

Whether it hurts is kind of irrelevant

Ich liebe T. und J. aus den Tiefen meines Herzen.
Am Dienstag habe ich mit J. 90 Minuten gesprochen und am Mittwoch fast zwei Stunden mit T.
Mit beiden habe ich die D.-Thematik ausführlich diskutiert.
Mir gehts so viel besser,
Ich bin befreit seitdem ich mit beiden gesprochen habe.
Und auch D. habe ich alles gesagt, was ich los werden musste.

D. hat vermutlich für alle Beteiligten auf schmerzhafte Art und Weise das beste gemacht.



Morgen steht Unikram an.
Ich habe einen beknackten Kurs zu römischen Münzen und ich bin froh, wenn das vorbei ist.
Am Montag nehme ich mit Chef die neue Podcastfolge für die Vorlesung auf.
Donnerstag sind S. und ich in einer Videokonferenz mit den Studies, nachdem sie unser Videotutorial gesehen haben.
Freitag nehmen wir dann das neue Videotutorial auf.
Das digitale Semester ist ätzend, aber wir schlagen uns in unserer AG echt gut.


Auch was das Umziehen angeht, muss ich mir so langsam Gedanken machen.
N fragte gestern nochmal, ob ich nicht mit ihm und Joh. zusammen ziehen will.
Wir beginnen alle jetzt nach und nach zu promovieren und das wäre dann schon echt richtig cool.
Aber ich weiß nicht, wir werden es sehen.